Das im Wallis ansässige Unternehmen Irtag organisierte etwa zehn Jahre lang Kampfspiele mit Infrarotpistolen in Wäldern, ohne dass dies von irgendjemandem infrage gestellt wurde. Laut Geschäftsführer Christophe Bruchez erteilten die Gemeinden jeweils die Genehmigung – oder auch nicht.
Im Oktober 2023 musste der Antrag für einen dieser Anlässe an den Kanton weitergeleitet werden. Das löste eine Kettenreaktion aus. Die Forstbehörde erliess neue Regeln für die Laserspiele.
Original-Beitrag von RTS zum Thema (mit dt. Untertiteln)
Zu den Anforderungen gehörten: ein vorgängiger Besuch mit einem Förster und die Markierung der Spielzone, die Erstellung eines Konzepts für das Abfallmanagement und die Instandstellung des Geländes nach dem Anlass.
Diese Einschränkungen verhinderten laut Bruchez einen Monat lang die Durchführung der Lasertag-Veranstaltungen. Er legte darum Einspruch ein und argumentierte, dass der Umweltschutz auch ohne die neuen Regeln respektiert werde.
SVP-Staatsrat Franz Ruppen, in der Walliser Regierung zuständig für Raum und Umwelt, liess sich von dieser Argumentation überzeugen. Er hob im März den Beschluss seiner Behörde auf und erlaubte es dem Lasertag-Anbieter, seine Anlässe in allen Wäldern des französischsprachigen Teils des Wallis zu organisieren. Diese generelle Bewilligung gilt für zwei Jahre und ist verlängerbar.
Einspruch der Burgergemeinden
Dieser Entscheid sorgt jetzt für Unmut. Ein Teil der Burgergemeinden, die im Wallis die Waldbesitzer sind, ist der Meinung, dass sie bei der Genehmigung solcher Anlässe ein Mitspracherecht haben sollten. Etwa dreissig Burgergemeinden sowie ihr Dachverband, Forêt Valais, haben laut der Zeitung «Le Nouvelliste» Einspruch erhoben.
Die kantonalen Sektionen des WWF und von Pro Natura taten dasselbe. Die beiden Umweltorganisationen sind besorgt über die Auswirkungen der Laserspiele auf die Artenvielfalt. Sie fordern einen klaren Rahmen, um Schäden möglichst zu vermeiden.
Die Kantonsregierung wird diese Einsprüche behandeln müssen. Auch im Kantonsparlament wird die Angelegenheit in der nächsten Sitzung im Mai für Gesprächsstoff sorgen. Franz Ruppen wollte auf Anfrage von RTS keine Stellung nehmen.