SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz und SP-Nationalrat Samuel Bendahan sind zu Gast in der Sendung «Infrarouge» des Westschweizer Fernsehens RTS. Sie reden über die Gefahren von Künstlicher Intelligenz. Nur: Beide sind fake. Genau wie der Moderator und die Dialoge. Alles wurde mit Künstlicher Intelligenz erschaffen.
Drei Schauspieler und jede Menge Technik
Wochenlange Vorbereitung brauchte es beim Westschweizer Fernsehen, bis die Deepfake-Talkrunde stand. Wie das Making-of zeigt, wurde nicht nur der komplette Text der Protagonisten, sondern auch ihre Gesichter und Stimmen von einer künstlichen Intelligenz generiert. Anschliessend wurde alles in das Multikamera-Setup von «Infrarouge» eingefügt, in dem zuvor zwei Schauspieler und eine Schauspielerin die Gäste und den Moderator gespielt hatten.
Tagelang wurde die KI zuvor mit den verschiedenen Gesichtsausdrücken der drei trainiert. Doch obwohl die Debatte am Schluss täuschend echt aussah, so richtig überzeugen konnte sie nicht. Zumindest nicht die echte Nationalrätin und den echten Nationalrat.
«Die Debatte hatte keine Seele»
«Es gab keine Seele. Die Maschine hat es nicht geschafft, das zu reproduzieren, was wir sind. Man sieht den Unterschied. Aber wie lange noch?», reagierte der echte Samuel Bendahan in der Sendung «Infrarouge», räumte aber ein, dass viele der Textelemente durchaus glaubwürdig seien.
«Je länger der Austausch ging, desto mehr habe ich bestimmte Äusserungen wiedererkannt. Es verunsichert schon, aber man spürt, dass es keine Emotionen gibt. In einer politischen Debatte hingegen muss man Emotionen zeigen», fügte die echte Céline Amaudruz hinzu und erklärte, dass sie sich in dem von der Künstlichen Intelligenz produzierten Text teils völlig wiederfand.