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Millionen Franken verloren Totales Debakel für den Flugplatz Samedan

Nach massiver Kritik am teurer gewordenen Um- und Neubau des Flugplatzes Samedan zeigt ein Bericht das Totalversagen verschiedener Gremien, die in das Projekt involviert sind.

Die Kosten für die Modernisierung des Flughafens Samedan haben immer wieder zu Diskussionen geführt. Aus den 22 Millionen Franken, die die Oberengadiner Bevölkerung 2017 ursprünglich bewilligt hatte, wurden 88 Millionen.

Nun zeigt ein Bericht der Flughafenkommission Samedan Infra, dass drei Gremien in dieses Debakel involviert sind: die Verwaltungskommission, die Flughafenkonferenz sowie die Geschäftsprüfungskommission. Darüber hinaus hat die Flughafenkonferenz einen externen Experten beauftragt, das Verfahren in den Jahren 2017 bis 2022 zu analysieren. Diese Analyse hat mehrere gravierende Mängel seitens der Infra-Verantwortlichen aufgezeigt.

Keine Kontrollstellen und kaum Kommunikation

So hat die Verwaltungskommission als operatives Organ die Statuten und Gesetze missachtet und das Sanierungsprojekt massiv ausgeweitet. Hingegen hat die Flughafenkonferenz mit der Genehmigung dieser Projektausweitung ihre Aufsichtspflicht missachtet.

Laut der Prüfungskommission gab es bei der Infra kaum interne Kontrollen. Das Aufsichtsgremium des Engadiner Regionalflughafens war vor 2022 weder personell besetzt noch aktiv. Auch ist die Geschäftsprüfungskommission in der jetzigen Konstellation erst seit Anfang 2022 aktiv. Die Gremien haben sich also nicht gegenseitig kontrolliert.

Die Prüfungskommission kritisiert auch die aktuelle Zusammenarbeit: Die Kommunikation zwischen den Gremien sei nur mässig. Grundsätzlich schlägt die Kommission vor, das Projekt zu stoppen, um alternative Strukturen zu suchen.

Mittel für die Planung gehen verloren

Die Jahresrechnung 2023 gibt Aufschluss über das Planungsdebakel und wie viel es die Oberengadiner Bevölkerung kosten könnte. Ende letzten Jahres beliefen sich die Planungskosten auf 6.5 Millionen Franken. Davon wurden 5.5 Millionen Franken abgeschrieben, sind also höchstwahrscheinlich verloren.

Der Prüfungsausschuss möchte den Jahresabschluss 2022 nicht genehmigen. Ein externer Wirtschaftsprüfer hat diese Überlegungen unterstützt. «Zu den getätigten Ausgaben, insbesondere zu den Bilanzpositionen, liegen uns keinerlei Informationen zu Ausschreibungsbedingungen, Vergabeentscheidungen, Verträgen und Betriebsergebnissen vor», heisst es in dem Bericht.

Wer ist für das Debakel verantwortlich?

Laut dem externen Bericht sind in jeder Hinsicht Fehler gemacht worden. Der Rechtsanwalt und Autor des Berichts, Stefan Wehrensberg, spricht von einem «kollektiven Ausrutscher».

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Dieser Artikel erschien zuerst auf Rätoromanisch bei RTR und wurde von der «dialog»-Redaktion gekürzt und übersetzt. Die Originalversion können Sie auf RTR lesen.

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Der Vorsitzende der Flughafenkonferenz, Christian Brantschen, weist die Vorwürfe, dass alle Beteiligten schuld seien, nicht zurück. Die Mitglieder der Konferenz seien in der Vergangenheit naiv, unkritisch und untätig gewesen. Aber auch das Aufsichtsgremium sei untätig gewesen und habe es versäumt, Verantwortung zu übernehmen. Laut Christian Brantschen nimmt die Organisation die Vorwürfe ernst und hat bereits einige Anpassungen vorgenommen.

Die Planung des Projekts geht weiter

Trotz der Situation wird die Planung für das Modernisierungsprojekt des Flughafens fortgesetzt. Wie Mario Cavigelli, Präsident der Verwaltungskommission, sagt, wurde letztes Jahr ein reduzierter Vorschlag für das Projekt ausgearbeitet. Die Umsetzung des Konzepts beinhaltet eine weitere öffentliche Anhörung, die für 2025 vorgesehen ist.

RTR novitads, 4.7.24, 14:00 ; 

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