Alle, die seit dem 15. August in der französischen Hauptstadt die Olympischen Spiele oder die Paralympics besucht haben, müssen 30 Tage warten, bevor sie Blut spenden dürfen. Grund für diese Entscheidung ist, dass sich während dieser Grossveranstaltungen mit Beteiligung von Menschen aus aller Welt Viren verbreitet haben.
Mitte August ist in Paris und einigen Regionen im Süden Frankreichs eine Welle von Ansteckungen mit Chikungunya festgestellt worden. Das ist eine Krankheit, die von der Tigermücke übertragen wird. Die Schweizer Gesundheitsbehörden ergriffen daraufhin Massnahmen zum Schutz der Blutspenden.
Durch Blut übertragbare Viren
«Diese Viren sind insofern gefährlich, als sie durch Blut übertragen werden», erklärt die Ärztin Nathalie Rufer, Leiterin des interregionalen Transfusionszentrums in Epalinges (Kanton Waadt). Das habe unmittelbare Auswirkungen auf die Blutspende. Es gehe darum, «Personen zu identifizieren, die sich in Hochrisikogebieten aufgehalten haben». In solchen Fällen sei ein Aufschub der Blutspende notwendig.
Gemäss der Ärztin wurde im Fall von Paris am 15. August die kritische Schwelle erreicht. Seither gelte die Region Île-de-France (Grossraum von Paris) als Gebiet mit einer neuen Chikungunya-Epidemie.
Ein solches «epidemisches Cluster» sei umso ernster zu nehmen, als es während der Spiele in Paris einen grossen Zustrom von Menschen gegeben habe. Potenzielle Spender und Spenderinnen dürfen vier Wochen lang kein Blut spenden. So sollen die Qualität des Blutes gewährleistet und gefährdete Patienten geschützt werden.