Viel ist zurzeit vom Touristenansturm in den Bergen die Rede. Hautnah erleben lässt er sich derzeit im Engadin - genauer in Pontresina. Vor dem Eingang der Bahn hinauf zum Muottas Muragl bildet sich eine lange Einerkolonne. «Wahnsinn», lautet dazu der Kommentar einer Einheimischen. Sie meint bloss, man wäre ja fast schneller mit hinauflaufen.
Einen solchen Ansturm habe ich in den vergangenen 25 Jahren noch nie erlebt.
Rappelvoll ist auch der Bus, und rappelvoll sind auch die Geschäfte. «Doch, es hat zu viele Touristen», sagen selbst Touristen. Dichtestress in den Alpen. Im Stress ist auch Hansjürg Wüthrich, Chef einer Sennerei in Pontresina. In seinem Laden hat es so viele Leute, dass er kaum Zeit für ein Interview findet. Einen solchen Ansturm wie in diesen Tagen habe er in den vergangenen 25 Jahren noch nie erlebt.
Ohne Folgen bleibt der Ansturm nicht
Ohne Folgen bleibt dieser Ansturm nicht. Zum Beispiel dann, wenn sich Wanderer und Biker in die Quere kommen. Eine Frau schimpft über einen Velofahrer. Ihr Mann konnte sich nur noch mit einem Sprung zur Seite in Rettung bringen. Dabei verletzte er sich am Fuss.
Es ist glücklicherweise ein Negativerlebnis, das nicht alle in den Ferien erleben. Die meisten geniessen die Zeit – trotz Touristenansturm. Oben in den Bergen sei ja Platz genug, sagt stellvertretend eine Touristin aus Deutschland.