Simonetta Sommaruga gab früher Klavierkonzerte und spielt heute noch oft zuhause. «Wenn ich selber spiele, ist es oft Bach.» Das sei aber nicht entspannend eigentlich, sagte die 58-jährige Bundesrätin am MäntigApéro des Regionaljournals und der SRG Bern Freiburg Wallis: «Musik machen heisst, sich konzentrieren, sich sammeln – das ist was ich suche am Klavier.» Gerade Bach spielen heisse, eine innere Ordnung zu finden.
Man sitzt nicht einfach ans Klavier und entspannt sich. Sondern man probiert sich zu sammeln.
Steff la Cheffe würde in ihrer Freizeit nie ihre eigene Musik hören. «Das gehört zur Arbeit: üben, schreiben, proben, aufnehmen.» Musik gehöre schon zu ihrer Freizeit, sagte die 31-Jährige. «Aber nicht meine eigene.» Am Tag zuvor habe sie sich zum Beispiel fünfmal das Klavierstück Claire de Lune von Debussy angehört.
Musik als Therapie
Steff La Cheffe hatte keine leichte Jugend. Ihre Mutter war alleinerziehend und bei ihrem Bruder wurde Autismus diagnostiziert. «Mit 12 begann ich Rap zu hören. Und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, endlich sagt mal jemand etwas.»
Endlich tun nicht alle so, wie wenn alles rosarot und flauschig wäre.
Auch Simonetta Sommaruga half die Musik in ihrer Kindheit. Die Bundesrätin wuchs in einer traditionellen Familie im Aargau auf – in einer sehr katholischen Region, wie sie sagt. Das Klavier sei ihr Rückzug gewesen: «Ich bin in einer lauten Famlie aufgewachsen: Vier Geschwister, Tessiner, alle sprachen mit den Händen und durcheinander.»
Wenn ihr das zu viel wurde, ging Sommaruga ans Klavier. «Meine Vorstellung war, ich spiele so laut Klavier, dass ihr alle aufhört mit reden.» Wie oft ihr das auch wirklich gelungen sei, wisse sie aber nicht, sagte die 58-Jährige am MäntigApéro.