Wenn Thomas Zürcher in Malaysia eine Schulung gibt, surren in der Smart Factory in Ipsach acht kleine violette Apparate. Sie stehen in einem grossen Glasschrank und dienen Studierenden und Mitarbeitern von Firmen als Übungsmodelle für die Programmierung von Produktionsstrassen in Industriebetrieben.
Thomas Zürcher hat mit seinem Startup «MyLiveZone» eine Internetplattform entwickelt, mit der man solche Apparaturen von irgendwo auf der Welt bedienen und programmieren kann.
Studierende und Mitarbeiter von Firmen können von irgendwo auf der Welt auf reale Geräte zugreifen.
Bereits sind rund 30 Anlagetypen von verschiedenen Unternehmen und Bildungsinstitutionen an Zürchers Plattform angeschlossen.
Über das Portal kann man die Geräte nicht nur programmieren, sondern sie auch sehen und hören. «So merkt man, wie das Gerät reagiert», sagt Thomas Zürcher. «Es ist fast wie wenn man es vor sich auf dem Pult hat.»
Im Schrank ist bei jedem Arbeitsplatz eine Kamera mit Mikrofon (rechts im Bild) angebracht, welche die Vorgänge auf dem Arbeitsplatz live überträgt.
Mit dieser Technologie könnten Hochschulen auf der ganzen Welt Geräte gemeinsam nutzen, sagt Thomas Zürcher. Und Hersteller von Sensoren und Steuerungssystemen könnten ihre Geräte so direkt über seine Plattform im Internet zum Ausprobieren und zur Schulung anbieten.
Die Smart Factory ist ein Netwerk, eine Demonstrationsplattform und ein Forschungslabor.
Thomas Zürchers Unternehmen «MyLiveZone» ist eines der Startups in der Swiss Smart Factory in Biel. In der Factory sollen unter dem Dach des Switzerland Innovation Park junge Unternehmen die Themen der Digitalisierung und der Industrie 4.0 vorantreiben. «Die Smart Factory ist ein Netwerk, eine Demonstrationsplattform und ein Forschungslabor», sagt Dominic Gorecky, der Leiter der Factory.
Die Factory wurde letzten Mai ins Leben gerufen und ist vor kurzem in eigene Räumlichkeiten in Ipsach gezogen. Von hier aus soll sie die Möglichkeiten der Digitalisierung unter die Firmen in der Region Biel und darüber hinaus bringen.