«Wir wollen zeigen, dass wir innovativ und bereit sind, neue Technologien anzuwenden», sagt der Präsident des Zürcher Bauernverbandes Hans Frei an der traditionellen Martini-Versammlung in Dübendorf. Er bezieht sich dabei auf ein neues Projekt der Kantone Aargau, Thurgau und Zürich.
Dabei soll mit neuen technologischen Massnahmen der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um 25 Prozent reduziert werden – ohne Einbussen bei Menge und Qualität. Das Spektrum reicht von kameragesteuerten Hackgeräten, GPS-gelenkten Traktoren bis zum Einsatz von Spritzdrohnen.
Die Pionierbauern im Zürcher Unterland
In Embrach im Zürcher Unterland lebt die Bauernfamilie Bänninger. Im Generationenbetrieb arbeiten Ernst Bänninger und seine beiden Söhne David und Andreas.
Auf 15 Feldern baut die Familie unter anderem Raps, Weizen und Mais an. Sie setzt bereits seit mehreren Jahren auf neue Technologien. Er habe sich schon immer für Technik interessiert, so Vater Ernst Bänninger. Die Familie besitzt beispielsweise einen speziellen Traktor mit GPS-System.
Ich war schon immer ein Technikfan.
Sohn Andreas Bänninger erklärt: «Ein Empfänger auf dem Dach des Traktors ortet unseren Traktor. Das ist wie bei unserem Smartphone mit Google Maps.» Dank der GPS-Ortung und einem Computer im Traktor kann Andreas Bänninger beim Spritzen der Felder Überlappungen vermeiden. Es wird also keine Stelle doppelt bespritzt.
Warum setzt die Familie Bänninger auf diese Technologie? «Wir möchten nachhaltige Produkte produzieren und so wenig Chemie wie möglich verwenden», erklärt Andreas Bänninger.
Hohe Kosten für neue Technologien
Der grosse Nachteil: Die innovativen Geräte sind teuer. 20'000 Franken haben Bänningers in das GPS-System investiert. Bauern müssten für Maschinen mit Hightechgeräten viel mehr ausgeben als für «normale» Maschinen, bestätigt auch Hans Frei vom Zürcher Bauernverband. Die Betriebe, die Teil des Projekts sind, werden deshalb vom Bundesamt für Landwirtschaft unterstützt.
Neben der Familie Bänninger beteiligen sich rund 60 weitere Betriebe in den Kantonen Thurgau, Aargau und Zürich an diesem Projekt. Es dauert bis 2026.