Konkrete Anwendung: Ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk wird aktuell meist aus einem Block Metall gefräst. In Zukunft sollen solche Gelenke durch einen 3D-Drucker aus Metall erzeugt werden. Der grosse Vorteil: Gedruckte Gelenke können individuell, auf jeden Körper, angepasst werden.
Die Herausforderungen: Der 3D-Druck klingt einfach, es gibt aber verschiedenste Stolpersteine. Das beginnt bei der Metalllegierung, geht über die aufwändige Zertifizierung für Medizinaltechnikprodukte bis zum Datenschutz bei personalisierten Implantaten.
Medizinaltechnik-Cluster: Die Region Solothurn gilt als «Medtech-Hotspot» der Schweiz. Die hier ansässigen Firmen sind interessiert an der Technik. Damit aber nicht alle einzeln für sich forschen, soll ein Technologie-Transfer-Zentrum in Bettlach entstehen.
Die Idee: An einem solchen Zentrum sollen die Firmen gemeinsam mit Forschungseinrichtungen wie etwa der Empa (Eidgenössische Materialprüfungsanstalt) die Technologie voranbringen. Daran hapert es in der Schweiz: Der Transfer von Leistungen aus der Spitzenforschung in die Industrie findet zu wenig statt.
Unterstützung durch den Bund: Im Rahmen des «Aktionsplans Digitalisierung» unterstützt der Bund den Aufbau von zwölf solcher Technologie-Transfer-Zentren finanziell. Aktuell läuft die Frist, bei der sich die Zentren um Unterstützung bewerben können.
Public-Private-Partnership: Bedingung für die Bundes-Unterstützung ist aber, dass sich die Firmen selbst auch finanziell einbringen. Beim Projekt in Bettlach ist nach dem Informationsanlass vom Dienstag noch offen, wer sich beteiligen will. Der Tenor unter den Firmenvertretern war allerdings positiv.
Weiteres Vorgehen: Bis Ende März 2019 muss der Entscheid gefallen sein, wer sich beteiligt. Bis Ende Juni 2019 soll dann klar sein, ob das Bettlacher Technologie-Transfer-Zentrum die Unterstützung des Bundes erhält.