Die Idee der Plattform votetandem.org: Wer nicht selber abstimmen oder wählen will, kann seine Stimme jemandem zur Verfügung stellen, der nicht stimmberechtigt ist.
In der Schweiz sind viele Personen von der Teilnahme an Abstimmungen ausgeschlossen, die meisten davon sind Ausländer mit einem Bevölkerungsanteil von über 25 Prozent.
Es ist ein Treffen vorgesehen
Gegründet haben die Plattform zwei Designstudenten an der Zürcher Hochschule der Künste. Einer der beiden Studenten ist Vinzenz Leutenegger aus Wil/SG. Er und sein Kollege Daniel Holler wollen mit dieser Idee, eine politische Diskussion übers Stimmrecht auslösen.
Wer sein Stimmrecht abtreten will, kann sich auf der Plattform anmelden und dort dann einen Interessenten kennenlernen. Anschliessend gibt es ein Treffen zwischen den beiden. Die Idee der beiden Studenten ist, dass der Stimmrechtsgeber dann den Wahlzettel im Sinne des Nicht-Stimmberechtigten ausfüllt.
Politikwissenschafter findet Idee gut
Der Politikwissenschafter Patrick Emmenegger von der Universität St. Gallen findet die Idee gut: «Es ist begrüssenswert, wenn man darüber diskutiert, was es eigentlich bedeutet, wenn man in einem Land Steuern zahlt und aktiv ist, politisch aber gänzlich ausgeschlossen ist.»
Auf der Plattform sind bereits einzelne aktiv. Vinzenz Leutenegger spricht von einer zweistelligen Zahl. In Zukunft sollen es dann deutlich mehr Leute sein.
Ein Rechtsgutachten wird erstellt
Dass so eine Stimm-Abtretung illegal sein könnte, glaubt der Student nicht. Um auf Nummer sicher zu gehen, werde zur Zeit ein Rechtsgutachten gemacht. Wenn es nichts zu beanstanden gebe, soll die Plattform auf die eidgenössischen Wahlen hin im Herbst so richtig durchstarten.