Bei der «Langen Nacht der Karriere» treffen jeweils Hunderte von Studierenden und Dozenten auf Vertreter der Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltungen oder von Nichtregierungs-Organisationen. «Es ist keine Job-Messe. Sondern ein Austausch, was das Leben nach dem Studium für Perspektiven bietet», sagt Uni-Rektor Christian Leumann.
Karriere bedeutet, Verantwortung in der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu übernehmen.
Der Rektor ist überzeugt: «Karriere ist nicht einfach viel Geld verdienen. Sondern die Fähigkeit, in der Gesellschaft, in der Politik und auch in der Wirtschaft Verantwortung zu übernehmen.» Er reagiert damit auf eine Gruppe Studentinnen und Studenten.
Von unserem Wissen soll die Gesellschaft profitieren.
Die Studierenden haben mit der «Langen Nacht der Bildung» zeitgleich eine Gegenveranstaltung organisiert. «Wir stellen fest, dass die Uni immer mehr in den Einflussbereich der Wirtschaft gerät und ökonomisiert wird», sorgen sich zum Beispiel der angehende Soziologe Nils Wyssmann und die künftige Sozialanthropologin Nora Trenkel. Damit haben die jungen Leute Mühe. Ihr Begriff von «Karriere» läuft daraus hinaus, ihr Wissen an die Gesellschaft zurückzugeben.
Gleicher Begriff, unterschiedliches Verständnis
Die Diskussion mit Studierenden und dem Rektor der Uni zeigt: Karriere als Begriff hat viele Gesichter. Den Disput will die Uni-Leitung ernst nehmen. Schade sei es nur, dass die Nächte der Karriere und der Bildung gegeneinander ausgespielt würden.