Spätestens am 12.Juli 2018 hatte der Schwingsport seine Unschuld definitiv verloren. Es hatte einen der ganz Grossen erwischt. «Eidgenosse Martin Grab positiv auf Doping getestet!», lautete die dicke Schlagzeile. Zwar war Grab nicht der erste Schwinger, dessen Dopingtest ein positives Resultat lieferte, aber sicher der bekannteste.
Und es war die erste positive Dopingprobe, seit die Kontrollen im Schwingsport durch Antidoping Schweiz durchgeführt werden. Im letzten Jahr wurden 74 Kontrollen gemacht, der grösste Teil davon nicht an einem Schwingfest, sondern im Training.
Nur weil gestern gerade ein Kontrolleur da gewesen ist, heisst das nicht, dass er morgen nicht schon wieder anklopfen kann.
Eine Kontrolle an einem Schwingfest erlebte der Zuger Marcel Bieri, und zwar am letztjährigen Stoos-Schwinget. «Nach dem Schlussgang stand da plötzlich dieser Mann neben mir. Er sagte, er sei von Antidoping Schweiz und ich müsse eine Urinprobe abgeben», sagt Bieri gegenüber Radio SRF.
Der Mann wich nicht von meiner Seite. Ich war sicher eineinhalb, zwei Stunden in diesem Raum, trank viel Cola und Wasser, bis ich dann endlich meine Probe abgeben konnte.
Bieri findet es wichtig, dass auch im Schwingsport unabhängig auf Doping kontrolliert wird. Seiner Ansicht nach ist Schwingen aber ein sauberer Sport.
Kontrollen dürfen nicht berechenbar sein
Antidoping Schweiz führt Zufallskontrollen durch. «Es kann sein, dass wir vor dem Anlass festlegen, dass beispielsweise der 1. und der 7. Rangierte kontrolliert werden», sagt Beat Steiner, der stellvertretende Direktor von Antidoping Schweiz. «Wir machen aber auch ganz gezielte Kontrollen, wenn wir einen Verdacht haben»
Ob auch am ESAF Ende August in Zug Kontrolleure anwesend sein werden, will Beat Steiner nicht sagen. «Wir geben keine aktuellen und geplanten Kontrollen bekannt. Eine Kontrolle muss immer überraschend sein. Die Überraschung wäre vielleicht sogar, dass wir am ESAF nicht anwesend wären».