Die Vorwürfe sind happig: In der Psychiatrischen Universitätsklinik UPD in Bern, wo auch Patientinnen und Patienten mit Suchtproblemen behandelt werden, seien Drogen allgegenwärtig. Gerade Suchtkranke könnten ohne Kontrolle verbotene Substanzen ins Gebäude bringen oder sich bringen lassen. Dies sagen ehemalige Patienten in einem Bericht der «Berner Zeitung» vom Samstag.
Mehr noch: Vor den Toren der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern würden Drogendealer ihre Waren anbieten. Eine Mitarbeiterin lässt sich zitieren, die UPD sei der beste Drogenumschlagplatz im Kanton Bern.
«Wir sind kein Gefängnis»
Die UPD nimmt heute Stellung zu den Vorwürfen. Sie stellt die Präsenz von Drogen in und um die Institution nicht generell in Abrede. Wie der Chefpsychologe der UPD, Franz Moggi, dem Regionaljournal von Radio SRF sagt, könne man nicht verhindern, dass Drogen reingeschmuggelt oder im Park versteckt würden. «Wir sind kein Gefängnis. Die UPD ist kein Hochsicherheitstrakt.» Man mache alles so gut, wie man könne, sagt Moggi.
«Wir gehen über die Bücher»
Dass es offenbar Schlupflöcher gebe, sei schwer zu verhindern. Aber dem müsse man jetzt nachgehen. Vom Ausmass der im Artikel geschilderten Vorkommnisse sei man bei der UPD jedoch überrascht, sagt Moggi weiter. Die nun entfachte Diskussion erachte man als Anlass, über die Bücher zu gehen, und sich zu fragen, ob man die Kontrollen verbessern müsse. Eines ist UPD-Chefpsychologe Moggi aber wichtig: «Wir wollen kein geschützter Raum sein, mit Stacheldraht rundum.»