Das Wichtigste in Kürze:
- Dieses Jahr gab es am Basler Flughafen zwei Beinahe-Kollisionen von Drohnen mit Flugzeugen.
- Linienpiloten sind alarmiert: Ohne griffige Massnahmen drohe ein Unglück.
- Eigentlich gelten in der Nähe von Flughäfen bereits grundsätzliche Flugverbote für Drohnen. Nur wissen das viele Drohne-Piloten nicht.
- Eine technische Massnahme wäre die Registrierung von Drohnen
Drohne können schnell zur Gefahr werden - gerade wenn sie von Amateuren gelenkt werden: So kam es in diesem Jahr rund um den Basler Flughafen zu zwei Beinahe-Kollisionen mit Drohnen. Sollte eine Drohne in ein Triebwerk eines Flugzeugs gelangen, drohe im schlimmsten Fall ein Absturz. «Leider sind sich viele Leute nicht bewusst, wie gefährlich Drohnen sein können», sagt Thomas Steffen, Linienpilot und Mediensprecher der Pilotengewerkschaft Aeropers. Er fordert, dass die Behörden konsequenter durchgreifen.
Grosse Flugverbotszone in der Region Basel
Denn eigentlich ist es bereits verboten, im Umkreis von einigen Kilometern von Flughäfen mit Drohnen zu fliegen. Nur wissen das viele Drohnen-Piloten nicht. Die gesetzlichen Grundlagen seien aber gegeben, sagt Nicole Räz, Sprecherin des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL): «Es ist Pflicht der Drohnen-Piloten sich zu informieren, wo sie fliegen dürfen und wo nicht.» Auf einer Karte im Internet ist einsehbar, wo die Flugverbotszonen sind. So ist es in grossen Teilen von Basel und in Allschwil verboten, ohne Bewilligung Drohnen in die Luft steigen zu lassen.
Es ist Pflicht der Drohnen-Piloten sich zu informieren, wo sie fliegen dürfen und wo nicht.
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Ueli Sager, Präsident des Schweizerischen Verbands Ziviler Drohnen, fordert weitere Massnahmen. «Eine elektronische Registrierung wäre sinnvoll. Man würde sehen, wer in verbotenen Zonen fliegt.» Weiter könnte man die Drohnen-Piloten bei der Registrierung über ihre Rechte und Pflichten informieren. Auch beim BAZL gibt es solche Pläne: «Wir arbeiten an einer Registrierungspflicht. Bis jetzt gibt es aber erst einen Grundsatzentscheid», sagt Räz. Bis zur Umsetzung dürfte es noch dauern. Denn viele technische, aber auch rechtliche und politische Fragen seien noch völlig ungeklärt. Beim EuroAirport verzichtet man zurzeit darauf, Massnahmen zu ergreifen. Das sei Aufgabe der Behörden, sagt Mediensprecherin Vivienne Gaskell.
Die Mühlen der Politik
Unwissenheit oder Untätigkeit will Pilot Thomas Steffen den Verantwortlichen derweil nicht vorwerfen. Denn sie hätten die Dringlichkeit des Problems erkannt. Trotzdem sagt er: «Ich möchte nicht, dass zuerst etwas passieren muss, bis wirklich griffige Massnahmen ergriffen werden.»