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Durchgangsbahnhof Luzern «Ich glaube nicht, dass die Planung jemals für nichts sein wird»

Massimo Guglielmetti packt als Projektleiter für die SBB die Planung des Riesenprojekts Durchgangsbahnhof an.

Das Grossprojekt rund um den neuen Bahnhof Luzern mit Durchmesserlinie ist eines der wichtigsten Ausbauprojekte für die Bahn in der Zentralschweiz. Als Gesamtprojektleiter ist Massimo Guglielmetti mit seinem Team dafür verantwortlich, bis 2022 verschiedene Vorprojekt-Studien für den Durchgangsbahnhof auszuarbeiten. Im Gespräch mit Radio SRF erklärt Guglielmetti, wie er diese Planung nun vorantreiben wird.

Mehrere Teilprojekte auf denselben Stand bringen

Das Projekt besteht aus mehreren Teilen: Für den sogenannten Dreilinden-Tunnel zwischen Ebikon und dem Tiefbahnhof Luzern wurde 2013 bereits eine Vorprojekt-Studie erarbeitet. Für den Neustadttunnel bestehen erst grobe Studien, da gelte es nun ein Vorprojekt dazu zu liefern. Dazu kommen flankierende Massnahmen, damit das neue Verkehrssystem funktionieren kann. Für diesen Bereich bestünden erst wenige Kenntnisse.

Ziel sei es, dass alle Teile bis in vier Jahren auf demselben Projektierungsstand sind. «Es geht also nicht nur um einen Tunnel und einen unterirdischen Bahnhof», sagt Massimo Guglielmetti, «wir schauen, dass auch die dazu gehörenden Zulauf-Strecken gut funktionieren, damit die Zentralschweiz ein gutes Bahnangebot erhält.»

Eine Herausforderung ist die Sicherheit: Der unterirdische Bahnhof und die Tunnel müssen jederzeit evakuiert werden können.
Autor: Massimo Guglielmetti Projekt-Leiter SBB Durchgangsbahnhof Luzern

Ein grosses Thema sei dabei unter anderem die Sicherheit des Durchgangsbahnhofs. Eine besondere Herausforderung sei aber auch die schlechte Tragfähigkeit des Untergrundes mit seinen Seesedimenten und Grundwasserströmen.

Die Projektierung des Durchgangsbahnhofs ist nun zwar aufgegleist, die Finanzierung des Milliardenprojektes aber noch nicht beschlossen. Dennoch befürchtet Guglielmetti nicht, dass die Planungsarbeit seines Teams am Ende vergebens sein könnte. Unsicherheiten gehörten zu derartigen Grossprojekten, aber: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bund 85 Millionen Franken für die Projektierung spricht, wenn er nicht überzeugt ist, dass dann ein gutes Projekt mit dem nächsten Ausbauschritt finanziert werden wird.»

SRF1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr, eism

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