- Das auf einer Sonnenterrasse im Bündner Albulatal gelegene Brienz rutscht einen Meter pro Jahr.
- Am Freitagabend haben die Behörden die Bevölkerung über die neusten Entwicklungen im Rutschgebiet informiert.
- Für Brienz sowie benachbarte Orte sind Evakuierungen nicht auszuschliessen.
Das Mittelbündner Dorf mit seinen knapp hundert Einwohnerinnen und Einwohnern liegt auf einem Kegel, der seit Menschengedenken in Bewegung ist. Diese Bewegungen verstärkten sich in den letzten Jahren von 30 auf 50 und auf 70 Zentimeter jährlich. Mittlerweile bewegen sich die Messpunkte im Dorf bis zu einem Meter pro Jahr.
Die Rutschungen des gesamten Dorfes verursachen bereits Schäden an Gebäuden und Leitungen, die aber in den meisten Fällen repariert werden können.
Felsbrocken vom Hang oberhalb
Doch nicht nur der Untergrund des Dorfes bewegt sich. Auch der ganze Hang auf der Nordseite oberhalb ist instabil. Die Messpunkte an der Felskante rutschen mehr als vier Meter pro Jahr abwärts.
Eine mögliche Zuspitzung der Situation ist laut Fachleuten nicht plötzlich, sondern eher über mehrere Wochen oder Monate zu erwarten. Trotzdem hat die Gemeinde Albula, zu der Brienz gehört, vorsorglich Vorbereitungen für eine allfällige Evakuierung des Dorfes und von Teilen der benachbarten Orte Vazerol, Surava und Tiefencastel getroffen.