Im Kanton Schwyz sollen im nächsten Jahr die Steuern für natürliche Personen erneut sinken. Der Regierungsrat geht im Budget 2020 deshalb von einem Defizit aus. Für die kommenden zwei Jahre erwartet die Regierung dann wieder schwarze Zahlen.
Die Steuersenkung von 160 auf 150 Prozent bedeutet nach dem Voranschlag der Finanzdirektion ein Minus von drei Millionen. Es ist die zweite Senkung in Folge, im laufenden Jahr wurden die Steuern bereits von 170 auf 160 Prozent gesenkt. Weshalb der Kanton trotz erwartetem Defizit den Steuerfuss weiter senkt, dazu nimmt Finanzdirektor Kaspar Michel Stellung.
SRF News: Weshalb entschieden Sie sich, die Steuern erneut zu senken?
Kaspar Michel: Die Finanzaussichten sind sehr gut. Wir können uns aufgrund der Finanzlage und der gesetzlichen Vorgaben erlauben, im Parlament in der Dezembersession eine Steuersenkung zu beantragen.
Das obwohl Sie danach ein Minus von über drei Millionen erwarten?
Dieses Minus müssen Sie im Kontext des gesamten Staatshaushaltes sehen. Dieser liegt bei gut 1.6 Milliarden. Wir bewegen uns also quasi auf der Null-Linie. Man kann das als ausgeglichenes Budget bezeichnen. Schlussendlich sagt aber das Parlament, ob die Steuersenkung angebracht ist.
Für die folgenden Jahre prognostizieren Sie dann wieder ein Plus. Was gibt Ihnen dieses Vertrauen?
Wir haben bei den Steuereinnahmen nach wie vor eine stabile Ausgangslage. Die gute Wirtschaftslage kommt uns zu Gute. Auch unser Anteil an den Bundessteuereinnahmen ist gut. Ab dem Januar 2020 gilt dann unsere reformierte Unternehmenssteuer, davon erwarten wir auch deutliche Vorteile. Schliesslich gehen wir nach wie vor sehr sparsam mit dem Staatshaushalt um.
Weshalb legen Sie das Geld, das Sie durch den bestehenden Steuersatz gewinnen könnten, nicht zur Seite?
Unser Eigenkapital liegt bereits jetzt bei 300 Millionen und ist damit ansehnlich hoch. Mehr bringt nichts. Mit dem tieferen Steuerfuss können wir den erwarteten Überschuss den Bürgern zurückgeben.
Das Gespräch führte Anna Hug.