- Der Gemeindeschreiber von Boswil hat Einbürgerungsgesuche liegen lassen.
- Deshalb kündigt der Gemeinderat das Arbeitsverhältnis mit dem Gemeindeschreiber per sofort.
- Erst Anfang Woche hatte die Aargauer Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen den Gemeindeschreiber eingestellt. Er hatte auf Facebook gegen Ausländer gehetzt.
Der Gemeindeschreiber rief nach einem Vergewaltigungsfall im deutschen Freiburg im Breisgau im Dezember auf Facebook zur Erschiessung der mutmasslichen Täter auf: «An die Wand stellen und eine saubere 9-mm-Impfung verpassen.»
Die Überfahrt von Flüchtlingen über das Mittelmeer nannte er «Böötlen». Ein «Härtefall» sei, wenn Eidgenossen straffällige Ausländer «mit aller Härte rausprügeln» würden.
Die Staatsanwaltschaft prüfte eine Strafanzeige der SP Boswil wegen Rassendiskriminierung, stellte jedoch das Verfahren ein, weil die Facebook-Einträge des Gemeindeschreibers den Straftatbestand nicht erfüllten.
Einbürgerungsgesuche liegen gelassen
Jetzt wird der Gemeindeschreiber wegen eines anderen Verstosses per sofort freigestellt. Der Gemeinderat bestätigt einen Artikel von «Blick», wonach der Gemeindeschreiber verschiedene Einbürgerungsgesuche «auf Grund von falscher Prioriätensetzung» liegen gelassen habe. Der Gemeinderat entschuldigt sich bei den betroffenen Gesuchstellern.