Es waren zwei schwierige Jahre für die Produzenten von Äpfeln, Kirschen oder Birnen. 2016 und 2017 sanken die Temperaturen Ende April und Anfang Mai nochmals unter Null und ein Grossteil der Ernte ging kaputt.
Die neue Zusatzversicherung für Frostschäden bei Obst und Beeren habe man auf Wunsch der Bauern ausgearbeitet, erklärt der Direktor von Schweizer Hagel, Pascal Forrer. 15 Bauernbetriebe in den Kanton Zürich und Schaffhausen haben sich dafür entschieden und ihre Obstbäume für 2018 gegen Frost versichert. Tönt nach einer geringen Nachfrage, entspreche aber in etwa den Erwartungen, so Forrer.
Das Angebot ist neu und vielleicht «braucht» es auch noch mehr solche Schadensereignisse.
Meist brauche es zwei bis drei Jahre bis sich eine Versicherung etabliert habe. Kommt hinzu, dass Frost im Frühling bis anhin eher ein seltenes Ereignis war. In der Statistik muss man bis in die 1980er Jahre zurück, um ähnlich kalte Frühlingsnächte zu finden, wie in den Jahren 2017 und 2016.
Der Obstexperte der Landwirtschaftsschule Strickhof David Szalatnay sieht noch einen anderen Grund dafür, dass sich nur 15 Bauern für die neue Versicherung entschieden haben: Die Kosten. Diese seien einfach zu hoch. Da würden viele Bauern lieber den Frostschutz ausbauen. Je nach Obstsorte lasse man die Pflanzen beregnen, damit sich eine Eishülle um die Blüten bildet. Andere Bauern setzten auf Frostkerzen, welche die Pflanzen in Frostnächten wärmen. Ob diese 2018 zum Einsatz kommen? Eine Prognose sei schwierig, sagt David Szalatnay.
In diesem Jahr blühen die Obstbäume etwa zwei Wochen später. Somit ist das Risiko von Frostschäden leicht geringer.
Ganz ausschliessen könne aber auch er das Frostrisiko nicht. Vor allem nicht vor Mitte Mai, ehe die Eisheiligen durch sind.