Gross ist der Andrang für die Luzerner Stadtregierung: Drei Frauen und sieben Männer bewerben sich um die fünf Sitze. Alle fünf Bisherigen treten erneut an. Ziemlich sicher im Sattel sitzen dürften die Vertreter der grossen Parteien: Nämlich Beat Züsli (SP), Adrian Borgula (Grüne), Franziska Bitzi (CVP) und Martin Merki (FPD). Schwieriger dürfte es für die Vertreterin der kleinsten Partei werden, für die Grünliberale Manuela Jost.
Konkurrenz erhält sie unter anderem von der früheren Stadtparlamentarierin Judith Dörflinger, die für die SP einen zweiten Sitz erobern will. Von rechts wird sie von SVP-Mann Silvio Bonzanigo herausgefordert. Der frühere CVP-ler ist allerdings umstritten – sogar in der eigenen Partei. Weiter treten zwei Jungpolitiker an: Skandar Khan von der Juso und Jona Studhalter von den Jungen Grünen. Und schliesslich kandidiert auch noch der Parteilose Rudolf Schweizer, der schon mehrmals erfolglos für höhere Ämter kandidierte.
Beim Stadtpräsidium kommt es zu einem Zweikampf: Den amtierenden Stadtpräsidenten Beat Züsli (SP) fordert Martin Merki (FDP) heraus. Zwar tritt auch Rudolf Schweizer (parteilos) an, er dürfte aber kaum eine Rolle spielen.
Im Luzerner Stadtparlament wird es ebenfalls spannend. Insgesamt wurden 24 Listen für die Stadtratswahlen am 29. März eingereicht – es kandidieren über 300 Personen für die 48 Sitze.
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Bild 1 von 10. Gewählt. Rang 1: Beat Züsli (56) bleibt weitere vier Jahre für die SP im Stadtrat und hat auch die Wiederwahl als Stadtpräsident geschafft. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 10. Gewählt. Rang 2: Umwelt- und Mobilitätsdirektor Adrian Borgula (60) hat für die Grünen den Sitz im Stadtrat verteidigt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 10. Gewählt. Rang 3: FDP-Politiker Martin Merki (57) wurde für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Sein Angriff auf das Stadtpräsidium ist hingegen gescheitert. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 10. Nicht gewählt. Rang 4: Finanzdirektorin Franziska Bitzi (46) von der CVP muss in eine zweite Wahlrunde. Sie verpasste das absolute Mehr um 329 Stimmen. Bildquelle: zvg.
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Bild 5 von 10. Nicht gewählt. Rang 5: Manuela Jost (57) ist für die Grünliberalen seit 2012 im Stadtrat und leitet die Baudirektion. Sie verpasste die Wiederwahl um 866 Stimmen und muss in einen zweiten Wahlgang. Bildquelle: zvg.
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Bild 6 von 10. Nicht gewählt. Rang 6: Judith Dörflinger (50) verpasste die Wahl, erhielt aber nur rund 200 Stimmen weniger als Manuela Jost. Mit ihr strebt die SP einen zweiten Sitz in der Stadtregierung an. Bildquelle: zvg.
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Bild 7 von 10. Nicht gewählt. Rang 7: Jona Studhalter (24) trat für die Jungen Grünen an und blieb mit seinem Resultat rund 2300 Stimmen unter dem absoluten Mehr. Ob er im zweiten Wahlgang antritt, ist noch offen. Bildquelle: zvg.
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Bild 8 von 10. Nicht gewählt. Rang 8: Skandar Khan (21) kandidierte für die Juso und verpasste die Wahl um rund 2500 Stimmen. Er geht davon aus, dass er im zweiten Wahlgang nicht mehr mitmacht. Bildquelle: zvg.
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Bild 9 von 10. Nicht gewählt. Rang 9: Silvio Bonzanigo (67) wollte für die SVP einen Sitz im Stadtrat holen. Er kam aber nur gerade auf 5'346 Stimmen – blieb also fast 5000 Stimmen unter dem absoluten Mehr. Bonzanigo sagt, er sei trotzdem bereit für den zweiten Wahlgang. Bildquelle: SRF.
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Bild 10 von 10. Nicht gewählt. Rang 10: Der Parteilose Rudolf Schweizer, der als Stadtrats- und Stadtpräsidiumskandidat antrat, verpasste die Wahl deutlich. Bildquelle: SRF.
Kampfwahlen wird es auch in einigen anderen Luzerner Gemeinden geben – besonders in den grösseren. So kommt es in Kriens zu einer Ausmarchung ums Stadtpräsidium, in Sursee gibt es ein Kampf ums Finanzressort. Und in Emmen und in Horw versucht die SVP, wieder einen Sitz im Gemeinderat zu holen – in beiden Gemeinden hatte die Partei ihre Sitze früher verloren.
In vielen Luzerner Gemeinden ist die Sache aber auch klar. Es gibt gleich viele Kandidaturen wie Sitze. Gewählt wird aber trotzdem: Stille Wahlen sind nämlich im ersten Wahlgang nicht vorgesehen.