Vor fünf Jahren wurde die Tigermücke das erste Mal in Basel nachgewiesen. Mittlerweile hat sie sich definitiv in der Region angesiedelt. Das zeigen Daten, die das Tropeninstitut sammelt. Biologinnen und Biologen haben in und um Basel Fallen aufgestellt, um die Tigermückenpopulation zu überwachen und wenn möglich einzudämmen.
Dieses Jahr hätten sie bereits Anfangs Juni Eier in den Fallen gefunden, sagt der Biologe Martin Gschwind. «Das ist ein Hinweis darauf, dass sich die Mücken hier fortpflanzen und nicht erst aus dem Süden hierherfliegen.»
Grenzgebiete sind ein Hotspot
Ursprünglich stammt die Tigermücke aus Asien. Seit Jahren breitet sie sich jedoch weltweit aus. Meist entlang von Transportwegen. Entsprechend findet Gschwind besonders viele Tigermückeneier in Fallen, die er beim Autobahnzoll aufgestellt hat.
«Meist sind es Lastwagen aus dem Süden, mit der die Mücken eingeschleppt werden. Wenn die Fahrer aussteigen, gelangen die blinden Passagiere nach draussen», erklärt Gschwind.
Das Kantonslabor Basel-Stadt überwacht aufgrund der gesammelten Daten die Ausbreitung. Am Anfang hätten sie Tigermücken vor allem entlang der Grenze zu Weil am Rhein und Saint Louis beobachtet, sagt Stephan Husen vom Kantonslabor. «Mittlerweile sind auch Gebiete in einzelnen Quartieren, zum Beispiel im Neubad, befallen.»
Im Gegensatz zu den einheimischen Mückenarten ist die Asiatische Tigermücke tagaktiv und ziemlich aggressiv, das heisst, sie sticht auch öfters. Das ist zwar sehr lästig, aber immerhin nicht gefährlich.
Während die Tigermücke in den tropischen Regionen gefährliche Krankheiten wie das Denguefieber oder den Zikavirus überträgt, bestehe in der Schweiz keine solche Gefahr. «Weil es diese Krankheiten bei uns nicht gibt, kann sie die Tigermücke auch nicht übertragen», sagt Husen. Dennoch sei die Tigermücke lästig. Deshalb versucht der Kanton die Bevölkerung zu sensibilisieren (siehe Box), um die Ausbreitung der Tigermücke einzudämmen.