Abgezeichnet hat es sich schon seit längerer Zeit, in ein paar Monaten ist es aber definitiv so weit: Die Zeitung «Zentralschweiz am Sonntag» kommt Ende Juni zum letzten Mal heraus. Das gab der Zeitungsverbund CH-Media am Dienstag bekannt.
Betroffen sind nicht nur die Stellen auf den Zeitungsredaktionen, sondern auch die der Verträgerinnen und Verträger, die am frühen Morgen die Zeitungen in die Briefkästen legen.
Über 400 Stellen sind gefährdet
Diese Zustellung wird von der Firma Presto AG, einem Tochterunternehmen der Post, organisiert. Damit verliere das Unternehmen einen grossen Auftrag, heisst es auf Nachfrage, und das habe Konsequenzen. «Zur Zeit gehen wir davon aus, dass rund 620 Mitarbeitende mit Kleinstpensen von zwei bis zweieinhalb Stunden betroffen sind», sagt Jacqueline Bühlmann, Mediensprecherin der Post.
Zur Zeit gehen wir davon aus, dass rund 620 Mitarbeitende mit Kleinstpensen von zwei bis zweieinhalb Stunden, betroffen sind.
Immerhin würden die Zeitungen in allen sechs Kantonen der Zentralschweiz und den angrenzenden Gebieten verteilt. Wie viele Stellen genau verloren gingen, sei allerdings noch nicht klar, heisst es bei der Post. «Gemäss Auftragslage müssen wir mit maximal 450 Entlassungen rechnen», meint Bühlmann.
Konsultationsverfahren geplant
Wie viele Leute genau entlassen werden müssen, zeige sich in den nächsten Tagen und Wochen. «Wir werden ein Konsultationsverfahren bis Mitte April durchführen. Dann wissen wir, wie wir konkret weiterfahren können», sagt Jacqueline Bühlmann von der Presto AG.
Bei den Verhandlungen dabei sein will auch die Gewerkschaft Syndicom. In einer Mitteilung fordert sie eine angemessene Entschädigung für die betroffenen Mitarbeitenden.
Es gebe noch einen kleinen Hoffnungsschimmer, sagt Bühlmann: die Nachfolge-Zeitung «Schweiz am Wochenende». Diese werden die Abonnenten der heutigen «Zentralschweiz am Sonntag» jeweils am Samstag erhalten. Ob und wie sich das auf die Verträgerinnen und Verträger auswirke, müsse sich aber erst noch zeigen.