Das Angebot ist etwas abgespeckt, die Anzahl der Ausstellerinnen und Aussteller reduziert. Doch auf die Stimmung schlägt das nicht, im Gegenteil. Die Freude darüber, dass die grösste Landwirtschaftsmesse der Schweiz nach einer pandemiebedingten Pause wieder stattfinden kann, ist gross. So gross, dass man sie gleich zum Messe-Motto gemacht hat: «Endlich wieder Olma.»
Am Donnerstag wurde die Olma mit der traditionellen Feier in der Tonhalle St. Gallen eröffnet. Gefeiert wurde mit vielen geladenen Gästen aus der Region und dem Gastkanton Schaffhausen, aber auch mit hochrangigen Vertretern der nationalen Politik. Die Tradition will es, dass jeweils auch die Bundespräsidentin oder der Bundespräsident anwesend ist. Dieses Jahr war es Landwirtschaftsminister Guy Parmelin: «Besuche an der Olma sind im Bundesrat sehr beliebt», sagte er zu Beginn seiner Grussbotschaft und erntete dafür erste Lacher aus dem Publikum.
Zusage aus dem Bundesrat gab Zuversicht
Parmelin sei auch der erste gewesen, der sich für die Eröffnungsfeier angemeldet habe, sagte Olma-Direktorin Christine Bolt zu Beginn ihrer Rede. Bereits am 3. März sei die Zusage eingetroffen – mitten im zweiten Lockdown. Dies habe dem ganzen Team enorm viel bedeutet: «Diese Zusage hat unsere Zuversicht in der unsicheren und fragilen Zeit des zweiten Lockdowns gestärkt».
Menschen kämen schon seit jeher zu unterschiedlichen Zwecken zusammen, sich treffen zu können sei wichtig, betonte Bolt. Schliesslich basiere eine nachhaltige Kundebeziehung auf Vertrauen und um Vertrauen aufzubauen, müsse man sich sehen. Sonst sei es wie bei einer Fernbeziehung: Am Anfang aufregend, irgendwann aber verliere man sich. «Die Olma bringt Menschen zusammen. Deshalb freue ich mich, dass sie dieses Jahr wieder stattfinden kann.»
Respekt vor dem Säuli
Auch Bundespräsident Guy Parmelin betonte nach einigen launigen Einstiegsworten die integrative Wirkung der Olma – gerade in aufgeladenen und bisweilen gehässigen Zeiten: «Wir müssen aufpassen, dass wir Differenzen immer noch auf gutschweizerische Art austragen», sagte er. An der Olma kämen alle zusammen: Jung und Alt, Stadt und Land, Konsumenten und Produzentinnen. Das sei eine grosse Chance. Wichtig sei, immer Respekt vor dem Gegenüber zu haben.
Respekt, so sagte es Parmelin am Ende seiner Rede, habe er nun aber vor dem obligaten Olma-Säuli. Es ist ebenso Tradition, dass die anwesende Bundespräsidentin oder der anwesende Bundespräsident jeweils ein Ferkel hält. «Auf den Gipfel in Genf mit dem amerikanischen Präsidenten Biden und dem russischen Präsidenten Putin konnte ich mich minutiös vorbereiten. Mit dem Säuli ist das schwieriger», scherzte Parmelin. Eine Pinkel-Panne wie bei Alt-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf 2012 gab es dieses Mal aber keine.