Auf dem Gemeindegebiet Obersaxen Mundaun wurden drei Jungwölfe gesichtet. Es dürfte sich dabei um Jungtiere eines bisher nicht bekannten Wolfsrudels handeln, sagt Adrian Arquint, Vorsteher Amt für Jagd und Fischerei, im Gespräch mit dem Regionaljournal Graubünden.
SRF News: Adrian Arquint, worauf stützen Sie Ihre Aussage, dass es in Graubünden ein neues Wolfsrudel gibt?
Adrian Arquint: Wir erhielten am Sonntagmorgen die Meldung eines Jägers, wonach er im Gebiet zwei erwachsene Wölfe und drei Jungtiere beobachtet hat.
Es gibt also eine Beobachtung, aber kein Foto oder DNA-Nachweis. Wieso sind Sie sich trotzdem sicher?
Wir sind froh um jede Meldung und beurteilen dann immer, ob sie zuverlässig ist. In diesem Fall gehen wir davon aus, dass die Meldung stimmt, weil wir die Person kennen. Natürlich möchten auch wir den Nachweis noch machen. Es sieht allerdings schwer danach aus, dass es ein viertes Rudel gibt. So wie sich andere Tiere verhielten und aufgrund von Rissen haben wir das bereits vermutet.
Beobachtet wurden drei Jungtiere. Ist es möglich, dass das Rudel auch noch grösser ist?
Schwierig zu sagen. Ich vermute es, aber weiss es nicht.
Was sind die nächsten Schritte?
Jetzt ist es wichtig zu kommunizieren. Mit den betroffenen Landwirten haben wir bereits gesprochen. Im Hinblick auf die Jagd werden wir auch die Jäger und Hundeführer informieren und darauf aufmerksam machen, wie man sich verhalten soll.
Graubünden hat sehr viele Hirsche. Man muss sehr viele Tiere schiessen. Nimmt ein viertes Wolfsrudel Druck von der Jagd weg?
Einen Einfluss wird es bestimmt haben auf die Tiere. Welche Auswirkungen das Wolfsrudel hat, können wir nach der Jagd oder auch erst später sagen.
Das Gespräch führte Stefanie Hablützel.