- Der Kanton Schwyz kann in Pfäffikon eine neue Mittelschule bauen.
- Der Kantonsrat hat dafür nach einer ausgiebigen Debatte einen Kredit von 92 Millionen Franken genehmigt.
- Im neuen Schulhaus werden die heutigen Kantonsschulen von Pfäffikon und Nuolen zusammengelegt.
Begründet wird die Zusammenlegung der beiden Schulen damit, dass ein Betrieb an zwei Standorten aufwendig sei und Doppelspurigkeiten zur Folge habe. Zudem könnten an den beiden Standorten Pfäffikon und Nuolen wegen ihrer unterschiedlichen Grössen nicht dieselbe Breite an Wahlpflicht- und Freifächern angeboten werden. Ferner bestehe an beiden Standorten ohnehin grosser Investitionsbedarf.
Der Kantonsrat hatte der Zusammenlegung der Schulstandorte grundsätzlich schon 2015 zugestimmt, als er den Projektierungskredit für das neue Schulhaus in Pfäffikon sprach. Trotzdem gab es am Mittwoch Kritik am Bauprojekt.
Neues Projekt gefordert
Sibylle Ochsner (FDP) plädierte gar dafür, das Geschäft an die Regierung zurückzuweisen. Sie forderte einen kleineren Neubau in Pfäffikon und einen Verzicht auf eine Zusammenlegung der Ausserschwyzer Kantonsschulen. Die March als Wachstumsregion dürfe nicht von der Mittelschullandschaft verschwinden. Dagegen votierte ihr Parteikollege Peter Dettling; die Bewilligung des Baus sei ein logischer Schritt, sagte er. Er bedauerte, dass das Bauprojekt immer mehr zu einer bildungspolitischen Vorlage verkommen sei.
Unterstützt wurde der Standort Pfäffikon von der CVP. Das Projekt überzeuge, auch weil die Räume flexibel eingerichtet werden könnten. Die SVP forderte den Kantonsrat auf, nicht kleingeistigen, lokalen Interessen nachzugeben. Es sei Zeit für einen grossen Wurf. Auch warnte sie davor, die Bezirke March und Höfe gegeneinander auszuspielen. Dies würde zu einem Scherbenhaufen führen.
Projekt aus dem «20. Jahrhundert»
Die SP wies auf die Digitalisierung hin, die sich auch auf die Schulbildung auswirke. Das Projekt für das Mittelschulhaus in Pfäffikon atme den Geist des 20. Jahrhunderts und sei nicht zukunftsgerichtet.
Baudirektor Othmar Reichmuth bezeichnete die Differenzen im Kantonsrat als «regionalpolitische Geschichte». Das Verhältnis von Preis und Leistung stimme bei diesem Projekt, es sei dem Kanton angemessen und für die künftigen pädagogischen Herausforderungen gerüstet. Bei der Planung hätten Fachleute mitgedacht und mitgearbeitet.
Das Parlament folgte dem Votum des Regierungsrats und lehnte die Rückweisung mit 71 zu 19 Stimmen ab. Anschliessend bewilligte er den Baukredit mit 70 zu 20 Stimmen. Dieser unterliegt dem fakultativen Referendum.