- Das Referendum gegen die Teilabschaffung der Verrechnungssteuer ist wohl zustande gekommen.
- Über 65'000 Unterschriften sind von SP, Grünen und Gewerkschaften gesammelt worden.
- Die Vorlage dürfte im Herbst vors Volk kommen.
SP-Sprecher Nicolas Häsler bestätigte auf Anfrage einen entsprechenden Bericht des «Blick». Die Unterschriften sollen am 5. April eingereicht werden.
Das von der bürgerlichen Mehrheit im Parlament vorgesehene Gesetz der Teilabschaffung der Verrechnungssteuer sieht vor, dass die Verrechnungssteuer auf Zinserträgen bei inländischen Obligationen aufgehoben wird. Ebenso soll die Umsatzabgabe auf Schweizer Obligationen gestrichen werden. Ziel des Gesetzes ist, den Wirtschaftsstandort Schweiz zu stärken.
Laut dem Bundesrat gibt es mit der Aufhebung der Verrechnungssteuer auf Zinserträgen bei inländischen Obligationen einen einmaligen Ausfall von einer Milliarde Franken. Zusätzlich fallen jedes Jahr mehrere hundert Millionen Franken weniger für die Bundeskasse an, die der Bund heute mit der Verrechnungssteuer auf Obligationen einnimmt.
Freipass für Steuerkriminalität?
Für das Referendumskomitee ist eine Abschaffung der Verrechnungssteuer auf Obligationen «ein Freipass für in- und ausländische Steuerkriminalität». Die Abschaffung führe je nach Zinssatz zu jährlichen Steuerausfällen von mehreren hundert Millionen Franken. Das Geld fliesse in die Taschen von Steuerkriminellen und reichen Anlegern aus dem In- und Ausland, argumentieren sie.
Vom Referendumskomitee wird zudem kritisiert, dass die Zinserträge aus normalen Bankguthaben der inländischen Privatpersonen weiterhin der Verrechnungssteuer unterliegen sollen.