Mit dem neuen Rahmenkredit soll das ewz in der Schweiz, aber auch im nahen Ausland auf Einkaufstour gehen können und in die Produktion erneuerbarer Energien investieren. So soll auch der Wille des Stimmvolks umgesetzt werden, welches im vergangenen Juni den Ausstieg aus der Kernenergie bis spätestens 2034 verlangt hat.
Dieser Vorschlag des Zürcher Stadtrates ist am Mittwoch im Parlament auf grosse Zustimmung gestossen.
Investitionsmöglichkeiten gebe es genügend, auch in der Schweiz und in Zürich. «Wir wollen mit dem Geld Solaranlagen auf Dächern bauen; das Potenzial in der Schweiz, vor allem in urbanen Gebieten, ist riesig», sagte Gemeinderat Matthias Probst (Grüne). Aber auch Produktionsstätten im Ausland, etwa Windkraftwerke in der Nordsee, sollen gefördert werden, z.B. durch eine Beteiligung des ewz.
Lieber Wasserkraft als Windenergie?
Für die SVP war dies keine Option: «Sie befürworten hochproblematische Investitionen im Wattenmeer, in einem hochsensiblen Ökosystem», warnte Gemeinderat Martin Bürlimann (SVP). Gleichzeitig bekämpfe man den Grimselstausee wegen einiger Bäume. Die SVP wollte den 200-Millionen-Rahmenkredit nur dann gewähren, wenn dieser ausschliesslich für die Förderung von Schweizer Wasserkraftwerken hätte genutzt werden dürfen. Sie blieb mit dieser Position im Rat aber alleine.
Wir wollen mit dem Geld Solaranlagen bauen. Das Potenzial in der Schweiz ist riesig.
Stattdessen wurde die Vorlage des Stadtrates um den Satz ergänzt, dass ein Drittel des Geldes - wenn möglich - in Schweizer Projekte fliessen soll; für den zuständigen Stadtrat Andres Türler (FDP) ein realistisches Ziel. Der Gemeinderat stimmte schliesslich mit 102 Ja- zu 20 Nein-Stimmen dem Rahmenkredit für das ewz zu.
Das letzte Wort haben die Stimmberechtigten, voraussichtlich noch diesen Herbst.
(sda/simd; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 06:32 Uhr)