- Wie im Vorfeld erwartet, kann sich im ersten Wahlgang bei der Ersatzwahl für die Aargauer Regierung niemand durchsetzen. Es braucht einen zweiten Wahlgang.
- Am besten schneidet im ersten Wahlgang SVP-Kandidat Jean-Pierre Gallati ab, er holt 35 Prozent der Stimmen, verfehlt das absolute Mehr aber dennoch deutlich.
- Auf dem zweiten Platz folgt – schon mit einigem Abstand auf Gallati – Yvonne Feri von der SP, sie holt knapp 25 Prozent der Stimmen.
- Hinter dem Spitzenduo Gallati und Feri klassieren sich Jeanine Glarner (FDP) mit 15 Prozent, Doris Aebi (GLP) mit 12 Prozent und Severin Lüscher (Grüne) mit 11 Prozent der Stimmen relativ nahe beieinander.
- Der Aussenseiterkandidat Pius Lischer erreicht mit 1345 Stimmen nur gerade einen Wähleranteil von 0,7 Prozent.
Es ist keine Überraschung: Die Ersatzwahl für den freien Sitz in der Aargauer Regierung wird erst im zweiten Wahlgang am 24. November entschieden. Im ersten Umgang kann niemand der sechs Kandidierenden das absolute Mehr knacken.
Am besten schneidet in der ersten Runde SVP-Grossrat Jean-Pierre Gallati ab, er sichert sich 35 Prozent der Stimmen und geht somit als Favorit in den zweiten Wahlgang. Feiern möge er trotzdem noch nicht, wie er gegenüber SRF sagt: «Ich schaue jetzt, welche Konstellation sich für den zweiten Wahlgang ergibt. Es wird wichtig sein, wer noch einmal kandidiert, wer zurückzieht.»
Es wird wichtig sein, wer noch einmal kandidiert.
Nicht zurückziehen wird sich wohl SP-Kandidatin Yvonne Feri. Die Wettinger Nationalrätin holt im ersten Wahlgang 25 Prozent der Stimmen, also deutlich mehr als die SP sonst im Kanton Aargau holt. Entsprechend zuversichtlich gibt sich Feri nach Bekanntgabe der Resultate: «Ich gehe davon aus, dass ich aus der Mitte Stimmen geholt habe, vor allem von der CVP und teilweise auch von der FDP.» Nun müsse man sich Mitte-Links zusammenschliessen für den zweiten Wahlgang, fordert Feri.
Diese Forderung richtet sich an die drei weiteren Kandidierenden: FDP-Kandidatin Jeanine Glarner, Doris Aebi von der GLP und der Grüne Severin Lüscher erzielen zwar ansprechende Resultate, kommen aber bei weitem nicht in die Nähe der Spitzenplätze.
Enttäuscht sein dürfte vor allem die junge FDP-Kandidatin Jeanine Glarner, sie konnte nicht einmal alle Stimmen aus der eigenen Partei holen. Der Grüne Severin Lüscher und die GLP-Kandidatin Doris Aebi hingegen sammelten über die Parteigrenzen hinaus Stimmen.
Wer in der Aargauer Regierung die frühere SVP-Regierungsrätin Franziska Roth ersetzen wird, bleibt offen. Wer sich im zweiten Wahlgang durchsetzt, hängt stark davon ab, für welche Strategien sich die Parteien nun entscheiden werden bzw. wer sich zurückzieht und wer noch einmal antritt. Bisher lassen sich weder SP noch Grüne noch GLP in die Karten schauen. Sie entscheiden in den nächsten Tagen.
Es könnte am Schluss zum Zweikampf Yvonne Feri (SP) gegen Jean-Pierre Gallati (SVP) kommen. Entgegen der Prognosen ist die Stimmbeteiligung eher tief. Knapp 44 Prozent der Aargauerinnen und Aargauer gaben bei dieser Regierungsratswahl eine Stimme ab.