Zum ersten Mal führte der Gewerbeverband in Basel-Stadt eine Stellenbörse für über 50-Jährige durch. Erwartet hatten die Veranstalter rund fünfzig Arbeitslose, es kamen über 400. Vor Ort präsentierten sich Unternehmen, die ausdrücklich auch ältere Arbeitslose suchen.
Die vielen Interessierten zeigen für Reto Baumgartner, zuständig für Berufsbildung beim Basler Gewerbeverband: «Dass so viele Leute kommen, ist einerseits toll, andrerseits zeigt es auch, wie gross die Not ist.» Baumgartner findet aber auch, dass der Andrang zeige, wo gross das Potential für die Wirtschaft sei: «Hier müssen wir und die Wirtschaft sicher über die Bücher.»
Ältere Menschen sind zwar nicht überdurchschnittlich häufig arbeitslos, gleichzeitig haben sie grössere Schwierigkeiten, wieder eine Stelle zu finden. Reto Baumgartner, Bereichsleiter Berufsbildung beim Gewerbeverband Basel-Stadt, setzt dabei auf den persönlichen Kontakt: «Wenn Personalverantwortliche zuerst die Person sehen, und nicht nur das Bewerbungsdossier, kann das einen positiven Einfluss auf das Bewerbungsverfahren haben.»
Facharbeiter gesucht, Büroangestellte weniger gefragt
Die anwesenden Firmen suchen häufig technische Facharbeiter. Diese sind Mangelware geworden. Zum einen gibt es davon zu wenig in der Schweiz, zum andern kann man sie auch nicht mehr so einfach in Deutschland rekrutieren. Der dortigen Wirtschaft gehe es gut, und die Masseneinwanderungsinitiative, die die Schweizer Stimmberechtigten vor ein paar Jahren angenommen hat, wirke auch nicht einladend, sagt ein Teil der anwesenden Firmenvertreter.
Während gut ausgebildete Techniker an der Stellenbörse gute Chancen hatten, sieht es für die vielen kaufmännischen Angestellten schlechter aus. «Für mich Bürogummi gibt es hier kein Angebot. Ich muss woanders suchen», sagte eine der Stellensuchenden.