Das neue satellitengestützte Startverfahren am Flughafen Basel-Mülhausen hat Allschwil und Schönenbuch überraschend mehr Lärm beschert. Der Flughafen hat nach drei Monaten festgestellt, dass die Startrouten ungeplant weiter südlich und damit siedlungsnäher verlaufen.
Das per Ende Januar eingeführte «satellitengesteuerte Flächennavigationsverfahren» (RNAV) für Instrumentenabflüge in Richtung Stadt funktioniere nicht wunschgemäss, sagte Flughafendirektor Matthias Suhr am Donnerstag vor den Medien: Zwar wurden die Flugspuren enger gebündelt, dies aber 100 bis 150 Meter weiter südlich als eigentlich geplant, bei Schönenbuch gar bis zu 500 Meter südlicher.
Euroairport zeigt sich «unzufrieden»
Dies hat eine Auswertung der ersten drei Monate mit dem RNAV ergeben. Angeregt worden sei die ausserordentliche Prüfung durch Hinweise aus Gemeinden und der Politik - Allschwil sammelt derzeit Unterschriften für eine Petition gegen den Fluglärm. Der EuroAirport und die Flugsicherheitsbehörde DSNA seien mit der RNAV-Situation «unzufrieden». Dies betonte Flughafen-Direktor Matthias Suhr gegenüber dem Regionaljournal Basel. Dass mehr Anwohner von Fluglärm betroffen würden, sei inakzeptabel. « Das muss bis 2020 korrigiert werden» sagte Suhr weiter.
Diese Ansagen des Flughafens kommen bei Nicole Nüssli, Gemeindepräsidentin von Allschwil gut an: «Ich vertraue darauf, dass der Flughafen das auch so umsetzt.» Weniger positiv wertet Rahel Bänziger, grüne Landrätin, die angekündigten Massnahmen: «Der Euroairport will in den nächsten Jahren ja weiter wachsen, da sollte er bei der Lärmbekämpfung deutlichere Akzente setzen.»