Der ESC 2017
Buchmacher haben Italien als klaren Gewinner gesehen. Doch den Sieg holte Salvador Sobral (27) aus Portugal mit seiner Jazz-Ballade «Amar Pelos Dois» (Liebe für zwei). Sein Auftritt war einer der leisesten Momente des Abends in Kiew.
Wir müssen die Musik zurückbringen, die wirklich etwas bedeutet
Ungewöhnlich auch seine Ansprache nach dem Triumph: Es sei ein Sieg für die Musik. «Musik ist nicht Feuerwerk, sondern Gefühl.» Man solle Musik zurückbringen, die wirklich etwas bedeute.
Der Sänger stammt aus einer alten portugiesischen Adelsfamilie. Sobral studierte Psychologie. Doch brach er dann das Studium ab, um ein Jazzstudium zu absolvieren.
Den Song hat ihm seine Schwester Luisa geschrieben. Sie hat ihn auch bei den Proben vertreten, als er krank war. Nach dem Gewinn trug er den Song in einem bewegenden Duett mit seiner Schwester vor.
Top-Favorit Italien nur auf Platz 6
Auf Platz zwei schaffte es Bulgarien. Top-Favorit Italien mit dem Sänger Francesco Gabbani und seinem Song «Occidentali's Karma» schaffte es nur auf den sechsten Platz. Das Schlusslicht unter den 26 Ländern ist Spanien.
Die Resultate der einzelnen Länder
Die Musik-Acts des Eurovision Song Contests mussten sich in zwei Halbfinal-Shows am Dienstag und Donnerstag für den Final qualifizieren. Am diesjährigen ESC haben insgesamt 42 Länder teilgenommen, 26 von ihnen zogen in den Final.
Schweiz schaffte es nur knapp nicht in den Final
Die Schweiz hat mit der Band Timebelle den Einzug in den Final des ESC am Donnertag im zweitern Halbfinal verpasst – allerings nur sehr knapp. Wie «Eurovision.tv» berichtet schaffte es die Schweiz auf Platz 12 – doch nur die zehn besten kamen weiter.
Timebelle
Die Enttäuschung bei der Band ist gross: «Das müssen wir jetzt zuerst einmal setzen lassen. Woran es gelegen haben kann, wissen wir im Moment nicht. Wir haben alles gegeben», sagte Sängerin Miruna Manescu von Timebelle im Interview mit «Glanz & Gloria». «Vielleicht war unser Auftritt zu perfekt für den ESC», mutmasste Pianist Emanuel Andriescu.