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Fahnenposse in Liestal Zuerst abgehängt - nun wird die Schweizer Fahne wieder aufgehängt

Sie sei ein Zeichen für den Schweizer Bundessstaat, begründet der Liestaler Stadtpräsident den Meinungswandel.

Seit der 1. August-Feier 2013 hing beim Liestaler Hausberg Schleifenberg eine Schweizer Fahne. Unbekannte hatten sie damals aufgehängt und dort belassen.

Jüngst hat die Stadtverwaltung Liestal die herrenlose Fahne jedoch entfernen lassen. Auslöser war eine Anfrage eines Journalisten. Offizielle Begründung für das Abhängen: «Unter Abwägung aller genannten Interessen (Schutzbestimmungen, Lebensraum für Reptilien, eingeschränkt durch montierte Fahne), Nutzbarkeit für Klettern (Behinderung der Routen durch Fahne) sowie allgemein Zweckentfremdung eines Naturraumes und unter Berücksichtigung der Reklame-Bestimmungen wird diese Fahne demontiert.»

Schweizerfahne steht auch für Rechtsstaat

Doch das Abhängen der Fahne hat in den sozialen Medien für Aufregung gesorgt. In der Facebook-Gruppe «Liestal vernetzt» beispielsweise liessen zahlreiche Liestalerinnen und Liestaler Dampf ab und verstanden nicht, weshalb die Stadt die Fahne abhängen liess. Die Liestaler Behörden sind daher erneut über die Bücher gegangen und haben ihre Meinung nun geändert.

Die Bürgergemeinde als Waldbesitzerin am Schleifenberg habe nun ein entsprechendes Gesuch eingereicht, sagt Liestals Stadtpräsident Daniel Spinnler (FDP) auf Anfrage. Er selber wolle sich dafür einsetzen, dass die Fahne wieder an ihren alten Ort kommt. «Die Fahne ist Ausdruck des Schweizer Bundesstaates, daher hängt sie durchaus an einem guten Ort», sagt Spinnler. In einem Bundesstaat wie der Schweiz müsse man sich jedoch an Regeln und Gesetze halten, auch in diesem Fall.

Das Problem war, dass die Fahne sechs Jahre ohne Bewilligung am Schleifenberg hing. Erhebt nun niemand Einsprache gegen das Gesuch der Bürgergemeinde, dürfte die Fahne schon bald wieder am Liestaler Hausberg hängen.

Einsprache möglich

Bei Pro Natura Baselland werde man das Bewilligungsgesuch genau prüfen, sagt Vorstandsmitglied Florian Schreier. Grundsätzlich habe man nichts gegen die Fahne. Man sei aber gespannt auf die Begründung.

«Offenbar spielten beim Abhängen ja auch Naturschutzgründe eine Rolle. Es nimmt mich Wunder, wie es nun möglich ist, die Fahne einfach so wieder aufzuhängen.» Dass Pro Natura eine Einsprache macht gegen die Bewilligung, sei deshalb derzeit noch offen.

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