Im letzten September setzte der Thurgauer Regierungsrat eine unabhängige Untersuchungskommission ein. Sie soll die Vorfälle rund um die Räumung des Hofs eines Pferdehalters aufarbeiten, dem Tierquälerei vorgeworfen wird. In der Kommission arbeiten unter der Leitung des Zuger alt Regierungsrats Hanspeter Uster unter anderem drei Experten für Veterinärmedizin mit, weiter sind eine Spezialistin für Tierrecht, sowie mit dem Vizepräsidenten des Bauernverbands ein Landwirt dabei.
Zu früh für Resultate
Am Donnerstag informierte Uster über den Stand der Arbeiten der Untersuchungskommission. Er beschränkte sich dabei auf Informationen über
die Methodik und das weitere Vorgehen. Für erste Erkenntnisse oder auch nur die Bekanntgabe der Arbeitshypothesen war es noch zu früh. Unter anderem habe man noch keine Befragungen durchgeführt, begründete Uster dies. Die Kommission müsse überprüfen, wie die Verwaltung und die Politik in diesem Fall gearbeitet habe, fasste er den Auftrag der Regierung zusammen. Unter anderem sollen dabei auch Fehleinschätzungen festgestellt werden und es soll aufgezeigt werden, welche Lehren daraus gezogen werden können.
30 Bundesordner mit Akten
Zu den Aufgaben gehört auch der Erarbeitung einer Chronologie der langjährigen Auseinandersetzungen zwischen dem beschuldigten Pferdehalter und den Behörden. Diese dauern bereits seit 1995 an. Die Akten dazu füllen 30 Bundesordner. Die Kommission wird in den nächsten Monaten an ihrem Auftrag weiterarbeiten. Den Schlussbericht, der unter anderem konkrete Empfehlungen an die Adresse der Regierung enthalten soll, wird sie dann Ende August oder anfangs September präsentieren.