Nachdem um 4 Uhr trotz Verbots mehrere hundert Fasnächtler eine Art «Morgestraich» ohne Morgestraich durchführten, war man gespannt darauf, wieviele sich am Nachmittag auf der Strecke des abgesagten Cortège zeigen würden. Wie ein Augenschein unseres Reporters vor Ort zeigte, waren es im Vergleich zum Morgen nur ganz Wenige. Sie sassen meist bei einem Bier vor ihren Beizen und trugen es mit Fassung, dass «die drey scheenschte Dääg» wegen des Corona-Virus ins Wasser fallen. Manche nahmen es mit Galgenhumor. «Dann denke ich mir eben die Märsche,» sagte einer. Ein anderer glaubte, ein Anwalt habe eine Gesetzeslücke gefunden, wonach man doch trommeln und pfeifen dürfe. Doch das war ein Irrtum. Es blieb denn auch den ganzen Nachmittag über ziemlich ruhig. Zu vermuten ist, dass sich ein Teil des Fasnachtsgeschehen in die Wirtshäuser verlagert.
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Bild 1 von 14. Freier Blick auf den Marktplatz: Fasnächtler im Singerhaus. Bildquelle: M.Müller/srf.
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Bild 2 von 14. Diese Fasnächtler verkleideten sich als Coronavirus. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 14. Dieses Paar hat sich trotz Fasnachtsabsage herausgeputzt. Bildquelle: M.Müller/srf.
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Bild 4 von 14. Fasnacht einmal anders: Ohne Larven, ohne Kostüme, aber mit guter Laune. Bildquelle: Müller/srf.
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Bild 5 von 14. Einzelne Fasnächtler wussten um 4 Uhr nicht so recht, was sie jetzt tun sollen. Wie angekündigt, gingen die Lichter nicht wie gewohnt aus. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 14. Stille Trauer um die Fasnacht 2020. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 14. Die Polizei versuchte, das Verbot duchzusetzen, hielt sich aber im Hintergrund. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 14. Trauerkerzen für die Fasnacht 2020 vor dem Basler Rathaus. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 14. Diese Fasnächtler gingen mit Mundschutz um 4 Uhr an den Morgestraich. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 14. Brennende Trauer-Kerzen statt laute Fasnachts-Cliquen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 14. Einige wenige Fasnachtsbegeischterte wagten sich trotz Verbot mit Trommeln an den Morgestraich. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 14. Morgestraich 2020: Begräbnis, statt Fasnachts-Auftakt. Bildquelle: SRF.
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Bild 13 von 14. Trotz Fasnachts-Verbot wagten sich einige Hundert Menschen am Montag um 04 Uhr auf die Strasse, die meisten allerdings ohne Larve. Bildquelle: SRF.
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Bild 14 von 14. Polizisten hatten den für viele die undankbaren Auftrag, den Morgestraich nicht stattfinden zu lassen. Bildquelle: SRF.
Beim Morgestraich war es so, dass viele ihre Märsche pfiffen und summten, auch den legendären «Morgestraich», der traditionsgemäss drei Mal durchgetrommelt und durchgepfiffen wird. Es zogen auch Cliquen singend durch die Innenstadt. Die meisten erschienen in ziviler Kleidung, ein paar zogen sich allerdings auch das Kostüm an, Larven waren hingegen kaum auszumachen, auch die Laternen fehlten. Wie unser Reporter berichtet, waren der Rümelinsplatz und der Spalenberg - die üblichen Hotspots am «Morgenstraich» - praktisch menschenleer.
Auch die Polizei war präsent. Sie hatte die Aufgabe, den «Morgestraich» nicht stattfinden zu lassen. Laut Toprak Yerguz, Sprecher der Basler Kantonspolizei, hat die Polizei keine Bussen verteilt. Sie sei allerdings aktiv auf grössere Gruppen und «Schyssdräggzygli» zugegangen und habe die Leute aufgefordert, nach Hause zu gehen. In den meisten Fällen sei das problemlos verlaufen.