Vor dem letzten Spiel vor der Winterpause gegen die Berner Young Boys schrieb FC Thun-Präsident Markus Lüthi den Fans einen Brief mit der Bitte, man möge sich vorbildlich verhalten. Der FC, finanziell am Abgrund und politisch auf gute Stimmung im Thuner Stadtrat angewiesen, könne sich etwas anderes nicht leisten.
Doch ein Teil der Fans foutierte sich darum: Die Berner zogen trotz Verbot in einem Fanmarsch Richtung Stadion und in der Stockhorn-Arena zündeten ausgerechnet eigene Fans Pyros. Die Folge davon: Eine Busse der Fussball-Liga.
Auf solche Fans kann ich verzichten.
Für Markus Lüthi haben einzelne Fans damit eine klare Grenze überschritten. Der Präsident des FC Thun redet dabei Klartext. «Es ist nicht nur eine Aktion im dümmsten Moment. Die Urheber sind auch selbst so was von dumm und schaden dem Club mehrfach, ich kann's nicht anders sagen». Auf solche Fans könne er gerne verzichten.
Umstrittener Überbrückungskredit
Wohlverhalten hätte sich der Präsident des FC Thun auch deshalb gewünscht, weil das Thuner Stadtparlament am Freitagabend über einen Überbrückungskredit von 500'000 Franken entscheiden muss. So wäre der Konkurs des Clubs abgewendet. Aber das Geschäft ist politisch äusserst umstritten. Auch deshalb ärgert sich Markus Lüthi über die Störmanöver aus den eigenen Reihen.
Der Kredit aus der Stadtkasse wäre ein wesentlicher Teil, um den Club ins nächste Jahr zu retten. Der FC selbst sammelt dazu Geld in der Bevölkerung und in der Wirtschaft. Gesamthaft braucht der FC Thun anderthalb Millionen.