Am Donnerstag traf sich der Baselbieter Landrat zur Budgetsitzung. Stundenlang diskutierte er darüber, ob er hier oder dort ein paar Tausend Franken ausgeben möchte. Das grosse Gesprächsthema am Rande der Sitzung war aber ein weitaus höherer Ausgabeposten: Das Biozentrum, bei dem die Kosten aus dem Ruder laufen. Es könnte bis zu 110 Millionen Franken mehr kosten, als ursprünglich budgetiert. Dies wurde am Dienstag bekannt. Bei der Planung des Universitätsbaus, an dem Basel-Stadt und Baselland beteiligt sind, ist einiges schief gelaufen.
Im Baselbiet wird man diese Mehrkosten nicht einfach so schlucken. Niemand kann sich vorstellen, dass Baselland die Hälfte der Mehrkosten übernimmt. Auf die Frage, wie stark sich der Kanton beteiligen soll, geben Politikerinnen und Politiker von links bis rechts ähnliche Antworten.
Soll Baselland die Hälfte übernehmen?
FDP-Fraktionschef Andreas Dürr sagt: «Im Moment ist es völlig offen, wie viel Geld wir sprechen sollen.» Laura Grazioli (Grüne) findet: «Der Kostenschlüssel muss jetzt ausgehandelt werden.» SVP-Finanzpolitiker Hanspeter Weibel: «Es gilt jetzt herauszufinden, wer für diese Mehrkosten aufkommen muss. Es ist auf jeden Fall der Steuerzahler. Fragt sich bloss, ob es der Steuerzahler von Basel-Stadt oder von Baselland ist.»
Im Landrat sorgt für Unbehagen, dass beim Bau des Biozentrums der Kanton Basel-Stadt stets die Führung innehatte, während der Kanton Baselland bloss eine Zuschauerrolle hatte. Genau aus diesem Grund ist es eher unwahrscheinlich, dass sich Baselland zur Hälfte an den Kosten des Baudebakels beteiligt. Zumal der städtische Baudirektor Hans-Peter Wessels bereits öffentlich gesagt hat, er persönlich trage die politische Verantwortung für die Probleme .