Wer ab und zu in der freien Natur unterwegs ist, weiss: Zecken sind lästig und übertragen gefährliche Krankheiten. Deshalb eignet sich die Zecke ideal als Forschungsobjekt für den sogenannten «Citizen-Science»-Ansatz. Bürgerinnen und Bürger werden animiert, Daten für die Forschung zu liefern. Im Fall der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW mit Hilfe einer App. Auf ihr kann jeder und jede Zeckenstiche registrieren und neuerdings auch Zecken einschicken. «Dazu erfasst man den Stich auf der App, erhält eine Postkarte und klebt die Zecke mit einem Klebestreifen auf», erklärt Werner Tischhauser, der hinter der Zecken-App steht.
Über 10'000 Meldungen von Zeckenstichen hat er in den letzten drei Jahren erhalten. Und hat deshalb bereits erste Erkenntnisse: Kinder werden vor allem in Nacken und Kopf gestochen, Erwachsene in Beine und Unterkörper.
Die Erklärung ist einfach: «Zecken sitzen auf Gräsern oder Büschen bis ein Meter Höhe», sagt Werner Tischhauser. Zudem stammten nur die Hälfte der Zeckenstiche aus der freien Natur.
Werner Tischhauser hofft, mit seiner Forschung mehr über Zecken und die Übertragung von Krankheiten zu erfahren. «Wir wollen Zecken-Hotspots ausfindig machen – schweizweit wohl etwa sechs Gebiete, wo man besonders aufpassen muss wegen der Zecken.» Um soweit zu kommen, braucht Werner Tischhauser aber mehr Material und mehr Zecken-Post.