Seit 17 Jahren arbeiten Martin und Joan Fischer auf dem Jungfraujoch. Im Gespräch erzählen sie von ihrem Arbeitsalltag auf 3500 Metern über Meer.
SRF News: Haben Sie sich je an die Aussicht hier oben gewöhnt?
Martin Fischer: Nein, wir sehen uns nie satt. Die Aussicht ist immer schön. Der Ort ist fantastisch.
Joan Fischer: Man könnte meinen, hier oben passiert nicht viel. Doch das täuscht: Der Gletscher ändert sich, das Wetter; man sieht immer wieder Bergsteiger vorbeigehen. Es ist einfach wunderschön.
Gibt es hier oben so etwas wie einen Alltag?
Martin Fischer: Ja, durchaus. Zum Beispiel müssen die Wetteraufzeichnungen immer zu einem bestimmten Zeitpunkt gemacht werden. Doch am Morgen weiss man trotzdem nie, was einem erwartet. Und immer wieder denken wir: das hier ist unsere Arbeitsstelle. Einfach unglaublich.
Immer wieder denken wir: unsere Arbeitsstelle ist unglaublich.
Ist es manchmal auch einsam hier oben in der Forschungsstation?
Joan Fischer: Nein, ist es nicht. Wenn man das Bedürfnis nach Gesellschaft hat, muss man nur aus der Forschungsstation gehen und man ist unter vielen Touristen. Zudem: Schlechtes Wetter hat auch seinen Reiz.
Martin Fischer: Ich liebe es, bei Sturm Schnee zu räumen. Ich spüre dann die Macht der Natur.
Sie arbeiten zwei Wochen am Stück und haben dann zwei Wochen frei. Diese Zeit verbringen sie im Flachland. Während der Arbeitszeit auf dem Joch: was vermissen Sie am meisten?
Joan Fischer: Ich vermisse das Velofahren. Aber auch das Spazieren im Wald.
Martin Fischer: Ja, das frische Grün vermissen wir am meisten. Und auch das Baden in einem See.
Das Gespräch führte Thomas Pressmann.