In der Stadt Bern erlangten die Frauen die politischen Rechte auf Gemeindeebene im Herbst 1968. 74 Prozent der wahlberechtigten Männer stimmten zu.
Eine der Ersten
Für das Frauenstimmrecht in Bern hat sich damals auch Miranda Hägeli eingesetzt. «Ich habe einfach immer meine Meinung gesagt und habe gar nicht gemerkt, dass ich anders bin, als die anderen.» Sie absolvierte eine kaufmännische Lehre und heiratete mit 21. Sie war denn auch eine der ersten Frauen im Berner Stadtparlament. «Ich habe seither an jeder Abstimmung und an jeder Wahl teilgenommen», sagt Miranda Hägeli.
Auf Anhieb wurde im November 1970 Ruth Im Obersteg Geiser (BGB, heute SVP) in einer Ersatzwahl in den Gemeinderat gewählt und somit zur ersten Baudirektorin der Schweiz. Ein Jahr später eroberten eben die ersten zehn Stadträtinnen einen Sitz im Parlament.
Bereits 1916 wurde das Berner Rathaus Schauplatz feuriger Reden für das Frauenstimmrecht. 500 Personen auf Sitz- und Stehplätzen sollen den Vorkämpferinnen Emma Graf und Emilie Gourd gebannt zugehört haben.
Bis zur Annahme des Frauenstimmrechts auf nationaler Ebene 1971 vergingen nochmals 55 Jahre.