Auf dem Pausenhof im Primarschulhaus Oberschrot bei Plaffeien spielen Kinder. Daneben stehen sieben Lehrerinnen und Lehrer – eine Stunde lang. Sie machen nicht Aufsicht, sie streiken. Der 60-jährige Anton Schwarz ist einer davon. «Wir fordern eine ausgeglichene Sanierung der Pensionskasse.» Bei der geplanten Reform hätten vor allem die Angestellten das Nachsehen.
Nicht alle haben Verständnis
Im Vorfeld des Warnstreiks verurteilten der Gemeinderat Daniel Bürdel und seine Kollegen aus Brünisried und Plasselb diese Aktion. Die Sanierung sei dringend nötig. Alle würden sich daran beteiligen, sagt Bürdel. «Die Gemeinden machen Rückstellungen zwischen 120’000 bis 780'000 Franken.» Je nach Variante. Die Gemeinderäte stört es auch, dass die Schulkinder mit einbezogen werden. «Das ist der falsche Weg.»
Auch der Staatsrat missbilligt den Warnstreik. «Wir sind ja immer noch am Verhandeln», sagt der Staatsratspräsident und Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen. Das habe Konsequenzen für die Teilnehmenden. «Der Lohn wird um eine Stunde gekürzt.» Zudem müssten die Streikenden mit Sanktionen rechnen. «Das geht von einer Verwarnung bis zur Kündigung.»
Der Lohn wird um eine Stunde gekürzt.
Primarlehrer Anton Schwarz hofft auf Verhältnismässigkeit. «Ich denke nicht, dass sie mich auf die Strasse stellen.» Zumal bereits Lehrpersonenmangel herrsche. Und mit der Sanierung der Pensionskasse würden nochmals 600 Lehrer in Frührente gehen, sagt der Freiburger Lehrerverband.