Das Freilichtspiel erzählt die Geschichte der adeligen Britin Lucy Walker, die 1871 als erste Frau das Matterhorn besteigt. Bevor sie ihr Vorhaben verwirklichen kann, muss Lucy Walker gegen viele Widerstände ankämpfen.
Sie muss sich gegen die Standesregeln des britischen Adels und geltendes Recht wehren, um ihrem Traum zu verwirklichen.
Aktueller geht fast nicht
«Als ich vor zwei Jahren mit den Recherchen zum Stück anfing, gab es noch keine #MeToo-Debatte und niemand sprach von einem Frauenstreiktag. Im Stück sieht man welchen schlechten gesellschaftlichen Stand die Frauen vor 150 Jahren hatten. Sie durften nicht im Tourismus arbeiten und auch keine Fremdsprachen lernen», sagt die Autorin und Regisseurin Livia Anne Richard.
Den adeligen Frauen in England ging es vor 150 Jahren nicht besser als den Frauen in der Schweiz.
Erzählt wird auch die Geschichte des Zermatter Mädchens Lina Seiler, welches dazu verdonnert wird, als Küchenhilfe zu arbeiten und keine Fremdsprachen lernen darf. Livia Anne Richard sagt: «Die Schicksale der beiden Frauen spiegeln sich ineinander.»
Beim Stück «Matterhorn: No Ladies please!» stehen 25 Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne. Fünf davon sind Profis. Das Stück wird am Riffelberg auf rund 2600 Metern inszeniert – auf der höchsten Freilichtbühne Europas.
Bergführerinnen sind auch heute rar gesät
Suzanne Hüsser (52) ist eine der wenigen Frauen am Berg. Sie hat 2001 das Bergführer-Diplom gemacht und ist eine von nur 39 Frauen, welche in der Schweiz als Bergführerinnen arbeiten. Männliche Bergführer gibt es laut dem Schweizer Bergführerverband rund 1200. Das bedeutet, dass der Frauenanteil bei nur 3 Prozent liegt.
Suzanne Hüsser sagt: «Bergführen war schon immer eine Männerdomäne. Auch heute muss ich mich als Frau in diesem Beruf noch behaupten.»