Schon nach der ersten Frostnacht letzte Woche war klar: Die Schäden an Reben und Obst sind gross. Danach folgten aber noch drei weitere, kältere Nächte. Unterdessen hat das Walliser Weinbauamt weitere Kontrollen durchgeführt.
Dabei seien Schäden in der gesamten Weinanbaufläche zwischen Siders und Martigny entdeckt worden. «Das Ausmass ist ausserordentlich. So grosse Frostschäden gab es im Wallis noch nie», sagt der Gérald Dayer, der Chef der Dienststelle für Landwirtschaft im Kanton Wallis.
Weinanbau:
- Mehr als 2000 Hektaren Reben sind stark beschädigt worden. Das bedeutet, dass über 40 Prozent der Walliser Weinberge in Mitleidenschaft gezogen wurden.
- Die erste Frostnacht setzte vor allem den Reben in tiefen Lagen zu. Die folgenden Nächte verursachten auch Schäden in höheren Lagen.
Obstanbau:
- Der gesamte Aprikosenhain zwischen Siders und Charrat ist von Schäden betroffen.
- Die Schäden in diesem Gürtel – er macht zwei Drittel der ganzen Aprikosenfläche im Wallis aus – werden auf 60 bis 100 Prozent geschätzt.
- Die Aprikosenkulturen im Talgrund (200 Hektaren) und die Kernobstbäume (1400 Hektaren) wurden hingegen verschont.
Die meisten Walliser Wein- und Obstbauern seien gegen die Schäden nicht versichert, sagt Dayer. «Theoretisch gibt es die Möglichkeit einer kombinierten Hagel- und Frostversicherung. Doch nur wenige Bauern machen davon Gebrauch.» Daher bedeuteten die grossen Ernteausfällen auch grosse Einkommensverluste.
Die Kantonsverwaltung will nun prüfen, ob die betroffenen Wein- und Obstbauern Unterstützung erhalten sollen.