Am Dienstagabend wird in Schwyz eine Interessengemeinschaft gegründet – die «IG Kantonsschule Kollegium Schwyz». Sie will alles unternehmen, damit die kantonale Mittelschule in Schwyz erhalten bleibt. Diese wird in der heutigen Form seit bald 50 Jahren betrieben.
Bezüglich Standort sehen wir die Vorteile klar beim Kollegium.
Der Kanton habe in den letzten rund 20 Jahren insgesamt 47 Millionen Franken in die Infrastruktur des Kollegiums Schwyz investiert. «Diese Ausgaben wären für die Katz', wenn man sich nun gegen diesen Standort entscheiden würde», sagt Dominik Blunschy, Kantonsrat und Sprecher der IG Kollegium Schwyz. Aus seiner Sicht wäre es eine schlechte Lösung, wenn der Kanton den Schulbetrieb im Kollegium aufgeben und stattdessen für die kantonale Verwaltung nutzen würde.
In diesem Fall würde die neue, fusionierte Schule im rund vier Kilometer entfernten Theresianum Ingenbohl eröffnet. Diese ist heute eine Privatschule für Mädchen und junge Frauen, getragen von der gleichnamigen Stiftung.
Die Kantonsschule Kollegium Schwyz und die Stiftung Theresianum Ingenbohl prüfen einen Zusammenschluss bereits seit einiger Zeit. Eine gemeinsame Projektorganisation soll nun Möglichkeiten aufzeigen, wie das Mittelschulangebot im inneren Kantonsteil konzentriert und weiterentwickelt werden kann.
Wir wollen aus zwei guten Mittelschul-Angeboten ein besseres machen.
Aktuell gibt es im Kanton Schwyz insgesamt fünf Mittelschulen – die beiden kantonalen Schulen in Schwyz und Pfäffikon/Nuolen sowie drei private Mittelschulen in Ingenbohl, Einsiedeln und Immensee. Im äusseren Kantonsteil will die Regierung die beiden bisherigen Standorte in einem Neubau in Pfäffikon zusammenführen. Das ist Teil der Bildungsstrategie 2025.
Dazu gehört auch, dass im inneren Kantonsteil die Mittelschulangebote konzentriert und weiterentwickelt werden. Der Schwyzer Bildungsdirektor Michael Stähli sagt es so: «Wir wollen aus zwei guten Mittelschul-Angeboten ein besseres machen.» Mit einer Fusion könnte ein breiteres, attraktiveres Mittelschulangebot lanciert werden, für 500 bis 700 Schülerinnen und Schülern. «Das ist an zwei Standorten nicht möglich.»
Wir finden es wichtig, dass die Standortfrage objektiv betrachtet und bald geklärt wird.
Bei den Verantwortlichen des Theresianums Ingenbohl stossen die Pläne der Schwyzer Regierung auf offene Ohren. Für sie hätte ein Zusammenschluss nicht nur finanzielle Vorteile. Auch inhaltlich könnten beide Schulen profitieren, ist Christine Hänggi, die Rektorin des Theresianums, überzeugt. Beispielsweise könnten neue Fächer angeboten werden. Doch bei aller Offenheit sagt Rektorin Hänggi: «Wir finden es wichtig, dass die Standortfrage objektiv betrachtet und bald geklärt wird. Denn sie ist eine der Grundvoraussetzungen, dass wir weiterarbeiten können.»
Kommt es tatsächlich zu einer Zusammenführung der beiden Schulen, soll die vereinte Schule bei Schuljahresbeginn 2026/2027 den Betrieb aufnehmen. Eine Machbarkeitsstudie zu den räumlichen Bedürfnissen und Kapazitäten zeige, dass an beiden Standorten die Voraussetzungen für eine vereinte Mittelschule Innerschwyz erfüllt wären, heisst es weiter.