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Gantrischgebiet Der Gurnigel muss sich gastronomisch neu erfinden

Die Schliessung des Berghauses Gurnigel reisst eine weitere Lücke ins Restaurant- und Hotelangebot in der Ausflugsregion Gantrisch. Die Gemeinden, der Naturpark Gantrisch und die Freiburger Region Schwarzsee wollen nun aber ihre Kräfte bündeln und neue Angebote schaffen.

Nach 44 Jahren hat das Pächterehepaar Anita und Ueli Thierstein die Türe des Berghauses Gurnigel definitiv hinter sich geschlossen. Das Ehepaar geht in Pension und vorerst gibt es keine Nachfolge. Die Besitzerin Armasuisse will das Berghaus nicht weiter verpachten, sondern im Baurecht abgeben.

Das Berghaus war die Sonnenterrasse unserer Gemeinde.
Autor: Michael Bürki Gemeindepräsident Riggisberg

«Die Schliessung ist ein Verlust», sagt Michael Bürki, Gemeindepräsident von Riggisberg, auf deren Boden das Berghaus liegt. «In dieser Region haben wir gastronomisch ohnehin ein Problem.»

  • Das Berghaus Gurnigel ist seit dem 21. März geschlossen. Die Besitzerin Armasuisse will die Liegenschaft verkaufen.
  • Die Untere Gantrischhütte will die Armasuisse ebenfalls loswerden. Der Vertrag mit der Pächterin wird nur noch im Jahresrhythmus verlängert.
  • Das Gurnigelbad beendet zwar am 1. April die Winterpause, ist aber in die Jahre gekommen und braucht eine Erneuerung.
  • Das Schwefelbergbad ist seit fünf Jahren geschlossen. Der Besitzer schwieg bisher gegenüber Behörden und Medien über dessen Zukunft.

Unter Federführung des Naturparks Gantrisch packt nun aber die Region das Problem an. «Wir sammeln Informationen über die wichtigsten Häuser, analysieren die Probleme und loten Möglichkeiten aus», sagt Christoph Kauz, Geschäftsführer des Naturparks.

Das Projekt ist auf guten Wegen.
Autor: Adolf Käser Tourismusdirektor Schwarzsee – zur Schaukäserei

Naturpark Gantrisch

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Der Naturpark Gantrisch erstreckt sich vom Gürbental im Kanton Bern über den Gurnigelpass bis in die Region Schwarzsee im Kanton Freiburg. Auf seinem Gebiet soll die Vielfalt der Natur und die Schönheit der Landschaften langfristig erhalten und aufgewertet, gleichzeitig soll die regionale Wertschöpfung und nachhaltige Wirtschaft gefördert werden.

Für das Gurnigel-Berghaus ist das Projekt einer Schaukäserei mit Restauration und Übernachtungsmöglichkeiten schon weit gediehen. Zehn Alpbewirtschafter aus der Region und Schwarzsee Tourismus haben sich dafür in der Interessengemeinschaft Alpmilch Gantrisch formiert. Noch müssten mit Armasuisse einzelne Punkte geklärt werden, man werde in den kommenden Wochen informieren, sagt Adolf Käser, Direktor von Schwarzsee Tourismus.

... Gurnigelbad knüpft an seine Geschichte an

Beim Gurnigelbad soll ein neues Hotel entstehen. «Die Idee ist ein stilvolles Hotel zu bauen mit einem Angebot an Spezialtherapien mit schwefel- und eisenhaltigem Wasser», sagt Roger Lerf, Belper Anwalt, Investor und Promotor des Gurnigel-Bergrennens. Damit will Lerf an die grosse Vergangenheit des Gurnigelbads anknüpfen.

Historisches Bild des Gurnigelbads
Legende: Das touristische Juwel der Region war im 19. und frühen 20. Jahrhundert das Gurnigelbad. wikipedia

Das Gurnigelbad war im 19. und Anfang 20. Jahrhundert eines der grössten und bekannstesten Kurhotels der Schweiz. Doch es verkam und wurde später gesprengt. Gewirtet wird seitdem noch im ehemaligen Personalhaus an der Passstrasse, das ebenfalls in die Neubaupläne einbezogen werden soll. Hürde ist für das Projekt ist noch eine Überbauungsordnung, die aber die Gemeinde Belp laut Gemeindepräsident Bürki noch in diesem Jahr zur Abstimmung bringen will.

Schwefelbergbad als Sorgenkind

Unklar ist, wie es mit dem Schwefelbergbad weiter geht. Nach erfolgreichen Betriebsjahren wurde das Haus 2012 an Peter Amman von der Globalbau AG Hilterfingen verkauft. Seither gab es vereinzelt Bautätigkeiten im Innern, das Haus bleibt jedoch geschlossen. Der Besitzer äusserte sich gegenüber Behörden und den Medien nicht zur Zukunft des Hotels. Auch eine Anfrage des Regionaljournals Bern Freiburg Wallis von Radio SRF blieb unbeantwortet. Christoph Kauz vom Naturpark will nun im Namen der Gemeinden der Region einen neuen Anlauf nehmen, um mit dem Besitzer ins Gespräch zu kommen.

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