«Man ist nicht mehr müde, hat keine Schmerzen und keinen Hunger», sagt Nicolas Dietrich, Beauftragter für Suchtfragen im Kanton Freiburg. Man fühle sich stark mit Methamphetamin, auch Crystal Meth genannt. Aber: «Nach wenigen Einnahmen ist man süchtig.» Und dann kommen die Probleme.
Die Folge sind Depressionen und Wahnvorstellungen.
Mit der Zeit erleide das Hirn unheilbare Schäden, sagt Nicolas Dietrich. Und auch finanziell folge oft der Absturz. «Manche geben pro Monat mehrere tausend Franken aus.» Die Mehrheit der Konsumenten ist laut Dietrich zwischen 25 und 35 Jahre alt. Darunter seien auch Kaderleute, die sich bei der Arbeit gestresst fühlen.
Grosseinsatz der Polizei
Letztes Jahr hat die Freiburger Polizei festgestellt, dass der Kanton von einem grösseren Handel mit Methamphetamin betroffen war. Sie setzte eine Taskforce ein, die den Handel der Droge im Kanton Freiburg zerschlagen sollte. Mit Erfolg: Zwischen August und Oktober 2017 wurden 67 Personen wegen Drogendelikten (Besitz, Konsum und Handel von Methamphetamin) angehalten, einvernommen und angezeigt.
Die Taskforce sei daraufhin wieder aufgelöst worden, schreibt die Kantonspolizei Freiburg am 31. Januar 2018. Doch man werde das Problem des Methamphetamin-Konsums weiterhin beobachten.
Schätzungsweise 1500 Leute konsumieren im Kanton Freiburg illegale Drogen, rund ein Zehntel davon die neue Partydroge Methamphetamin. Der Kanton Freiburg setzt auch auf Aufklärung. Eltern sollen mit ihren Kindern im Gespräch sein und sie beobachten, rät Nicolas Dietrich, der kantonale Beauftragte für Suchtfragen. Auf safezone.ch finden Betroffene und Angehörige anonyme Beratung, ebenso beim Freiburger Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen.