Am Mittwoch hat der Fastenmonat Ramadan begonnen. Gläubige Muslime essen einen Monat lang nur vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang. Für Gläubige, die im Ausschaffungsgefängnis Bässlergut in Basel sitzen, ist es nicht einfach, sich an diese Zeiten zu halten. Dies, weil das Abendessen dort weit vor Sonnenuntergang um 17 Uhr ausgegeben werden, danach müssen die Insassen wieder in ihre Zellen zurück.
Mehrere Häftlinge haben sich deshalb in einem Brief bei der Gefängnisleitung über die Situation beschwert.
Die Gefängnisleitung nimmt keine Rücksicht auf die Fastenzeit der Muslime.
Auf diese Kritik sei indes kaum eingegangen worden, sagt die Basler Menschenrechtsaktivistin Anni Lanz: «Die Gefängnisleitung nimmt keine Rücksicht auf die Fastenzeit der Muslime.»
Toprak Yerguz, Sprecher des Basler Sicherheitsdepartements, bestätigt auf Anfrage, dass der Ramadan eine besondere Herausforderung im Gefängnisalltag darstelle. Yerguz hält jedoch fest, dass die Insassen ihr Essen mit Wärmehauben warmhalten können und auch Thermoskannen erhalten. «Aber es ist klar, dass das Essen auch damit nach einer gewissen Zeit abkühlt.»
Nachhaltig verbessern könne man die Situation nur mit mehr Personal, was wiederum mehr kostet. Einen solchen Personalausbau hat der Basler Grosse Rat vor rund sechs Jahren indes bereits einmal abgelehnt.
Einerseits wollen wir die Ausübung der Religion gewährleisten, andererseits darf man nicht vergessen: Es ist und bleibt ein Gefängnis.
Man befinde sich in einem gewissen Spannungsfeld, so Yerguz. «Einerseits wollen wir die Ausübung der Religion gewährleisten, andererseits darf man nicht vergessen: Es ist und bleibt ein Gefängnis.»