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Bild 1 von 6. Begehrter Rohstoff: Aus diesen Halmen des Chinaschilfs lassen sich verschiedene Produkte produzieren... Bildquelle: SRF/Thomas Pressmann.
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Bild 2 von 6. ...zum Beispiel solche Behälter, welche sonst meist aus Erdöl sind. Bildquelle: SRF/Thomas Pressmann.
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Bild 3 von 6. Die Produkte lassen sich auch einfärben. Bildquelle: SRF/Thomas Pressmann.
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Bild 4 von 6. Sogar Legosteine lassen sich aus Chinaschilf herstellen. Bildquelle: SRF/Thomas Pressmann.
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Bild 5 von 6. Gar ganze Häuser werden aus dem Schilf gebaut. Bildquelle: zvg/IG Miscanthus.
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Bild 6 von 6. Die Fasern werden mit Zement gemischt. Mit diesen Platten können Häuser oder Tierställe erstellt werden. Bildquelle: zvg/IG Miscanthus.
Chinaschilf ist ein wertvoller Rohstoff, der auch in der Schweiz immer gefragter ist – als Baustoff oder Brennmaterial zum Beispiel. Früher hat der Bund den Anbau stark gefördert. Heute kaum mehr.
Das sei nicht nachhaltig, sagen die Chinaschilf-Produzenten. Zum Beispiel Ueli Freudiger. Der Landwirt hat vor über 20 Jahren als einer der ersten in der Schweiz Chinaschilf angebaut. «Es ist eine Wunderpflanze», sagt Freudiger. «Mit der Pflanze lässt sich vieles machen – und sie ist gut für den Boden.»
Chinaschilf ist äusserst nützlich.
Ueli Freudiger führt in ein Büro in einer schmucklosen Lagerhalle in Gals im Berner Seeland. Die Wände des Büros sind aus Chinaschilf. Mit Chinaschilf wird im Winter geheizt. Freudiger zeigt auf ein Gestell mit Bechern und Besteck – alles aus Chinaschilf.
Der Chinaschilf-Pionier öffnet eine Vitrine und entnimmt ein paar Legosteine. Auch sie sind aus Chinaschilf. «Alle Kunststoffteile können wir durch unseren Rohstoff ersetzen.»
Ausser im Gesundheitsbereich sei dem Chinaschilf (oder Miscanthus) keine Grenzen gesetzt. Zur Not lässt sich das Schilf sogar Tieren verfütten.
Steigende Nachfragen – keine Produzenten
Mittlerweile steigt in der Schweiz die Nachfrage. Doch ein Viertel des Rohstoffes – die Fasern der Stängel – muss gemäss der IG Miscanthus importiert werden. Nur noch etwa hundert Schweizer Bauern pflanzen Chinaschilf an. Früher waren es doppelt so viele. Denn trotz steigender Nachfrage lohnt sich das Anpflanzen nicht.
Der Grund: Chinaschilf aus dem Ausland ist um einiges günstiger. Früher erhielten die hiesigen Bauern tausend Franken oder mehr Direktzahlungen vom Bund, heute gibt es praktisch nichts mehr.
Warum forschen, aber nicht fördern?
Vor ein paar Jahren liessen verschiedene Bundesämter und der Kanton Bern den Nutzen der Pflanze erforschen, mehrere hunderttausend Franken Bundesgelder sind in die Forschung geflossen. Nun hat das Interesse beim Bund nachgelassen.
Ueli Freudiger schüttelt darüber den Kopf: «Es wurden viele Steuergelder für die Entwicklung der Produkte eingesetzt. Nun müssen wir für die Herstellung den Rohstoff aus dem Ausland nehmen», sagt Freudiger. «Das ist doch absurd.»
Das ist die Begründung des Bundesamtes
(Rendez-vous 12:30 Uhr)