Mit dem Satz «Sie wollen doch sicher nicht als Frauenverhinderer in die Geschichte eingehen» endet ein offener Brief an den St. Galler Regierungsrat und möglichen Ständeratskandidaten Benedikt Würth. Die Unterzeichnenden: Die Wiler Stadtparlamentarierinnen Erika Häusermann (GLP) und Verena Gysling (Grüne).
Der Sitz von Karin Keller-Sutter gehört einer Frau.
Die beiden Politikerinnen kritisieren, dass sich Benedikt Würth für eine Ständeratskandidatur bereit erklärt. Hochqualifizierte, politikerfahrene Frauen liessen sich durch «das Vorpreschen» eines amtierenden Regierungsrates abschrecken, schreiben die beiden Frauen weiter. «Der Sitz von Karin Keller-Sutter gehört einer Frau», sagt Erika Häusermann gegenüber SRF.
Würth nimmt es «sportlich»
Das Recht zu kandidieren stehe allen Frauen und Männer im Kanton St. Gallen zu, sagt Würth auf Anfrage. Am Schluss werde das Volk entscheiden.
Das ist Demokratie. Ich glaube, ich habe nichts Schlechtes oder Falsches gemacht.
Er sei sich keiner Schuld bewusst: «Das ist Demokratie. Ich glaube, ich habe nichts Schlechtes oder Falsches gemacht», so Würth. Er nehme die Wahl «sportlich und fair» und hoffe, dass dies auch andere «Kreise» so machen.
Noch keine Kandidatinnen bei der CVP
Ob Würth tatsächlich ins Rennen um den Ständeratssitz steigt, entscheidet die CVP des Kantons St. Gallen an ihrer Delegiertenversammlung am 15. Dezember. Selbstverständlich seien auch Frauen willkommen, sagt Parteipräsident Patrick Dürr.
Bis jetzt hat sich noch keine Frau für eine Ständeratskandidatur bereit erklärt.
Nur: «Bis jetzt hat sich noch keine Frau für eine Ständeratskandidatur bereit erklärt», betont Dürr. Eine Kandidatur von Benedikt Würth für den frei werdenden Ständeratssitz von Karin Keller-Sutter werde in der Partei breit gestützt - auch von den CVP Frauen.