Die neuste Mobilfunktechnologie heisst 5G, und sie sorgt vielerorts gehörig für Widerstand. Auch in Büren an der Aare, einer Gemeinde in der Nähe der Stadt Biel im Kanton Bern. 376 Unterschriften sind zusammengekommen für eine Gemeindeinitiative zu 5G.
Das will die Initiative
Die Initiative heisst «Standortplanung Mobilfunk in Büren an der Aare» und möchte «unüberschaubaren Antennen-Wildwuchs» verhindern. «Mit einer Standortplanung kann man geeignete Orte für 5G-Antennen bestimmen. Gleichzeitig kann man aber auch sagen, wo eine Antenne nicht hin soll», erklärt der Mit-Initiant Daniel Laubscher. Er möchte nicht, dass die Mobilfunkbranche einfach selbst bestimmt.
Wie will die Gemeinde alternative Standorte vorschlagen, wenn wir keine Standortplanung haben?
Motiviert wurden er und das Komitee durch eine neue 5G-Antenne, die im Industriegebiet von Büren hätte gebaut werden sollen. Diese wäre in unmittelbarer Nähe zum Siedlungsgebiet gestanden. Zuerst hat die Gruppe sich mit Einsprachen zu wehren versucht, diese wurden alle abgewiesen.
Danach sammelten sie Unterschriften für eine unverbindliche Petition und zuletzt auch für eine verbindliche Gemeindeinitiative. Damit können nun die Bürgerinnen und Bürger von Büren ihre Meinung an der Urne kundtun.
Ist das nötig?
«Wir haben heute schon klare Vorschriften, wo wir Antennen errichten können – und wo nicht», hält Vize-Gemeindepräsident Peter Zumbach entgegen. Es brauche also keine zusätzlichen Vorschriften mittels Standortplanung. Zudem sei das geplante Vorhaben unverhältnismässig teuer.
Es bleibt uns gar nicht viel Spielraum, auch ohne die Initiative.
Er befürchtet keinen «Wildwuchs» der Antennen: «Büren ist schon gut abgedeckt. Hier hat es kein Potenzial für viele neuen Antennen.» Das sieht Daniel Laubscher vom Initiativkomitee anders: «Schafft man ein 5G-Angebot, gibt es irgendwann auch die entsprechende Nachfrage. Und dann braucht es plötzlich doch mehr Antennen.»
Mehr als zehn Prozent der Bürerinnen und Bürer haben die Initiative unterzeichnet – so viele Unterschriften braucht es für das Zustandekommen. Ob sich eine Mehrheit für das Anliegen finden lässt, zeigt sich am 13. Juni.