Ein Restaurant als Zugabe: Die Gemeinde Feldbrunnen kaufte 2004 ein Gebäude im Dorfzentrum, um die Gemeindeverwaltung zentral unterzubringen. Dass sich im gleichen Haus ein Restaurant befand, war nebensächlich. Der «Durstige Wanderer» war gut besucht, die Gemeinde hatte nichts mit dem Betrieb zu tun.
Nach Pächterwechseln stand das Restaurant zwei Jahre leer. Da sei über einen Verkauf nachgedacht worden, sagt Gemeindepräsidentin Anita Panzer. Man habe aber einen anderen Weg gewählt. Die Gemeindeversammlung bewilligte einen Kredit von 200'000 Franken für einen Umbau und seit 2018 wirtet eine Genossenschaft mit Leuten aus dem Dorf. Der Betrieb wird nun erfolgreich unter dem Namen «Buchser Bar und Chuchi» geführt.
Die Gemeinde als Mit-Retterin: Die Besitzer des Restaurants «Schlüssel» in Aedermannsdorf wollten sich 2017 pensionieren lassen. Ein Käufer für den Betrieb war aber nicht in Sicht. Unter der Führung von Gemeindepräsident Bruno Born gründete sich ein Verein, der das Restaurant kaufte. Auch die Gemeinde trat als Geldgeberin auf.
Wie seine Amtskollegin in Feldbrunnen betont auch Born, dass es eigentlich keine Gemeindeaufgabe sei, ein Restaurant zu betreiben. «Es wäre aber die letzte Beiz im Dorf gewesen, die hätte schliessen müssen.» Die Gemeinde wollte deshalb einen Treffpunkt für die Dorfbevölkerung und die Vereine erhalten.
Seit Anfang des Jahres ist der Verein – und damit die Gemeinde Aedermannsdorf – nicht mehr Besitzer des Restaurants «Schlüssel». Ein Freund des aktuellen Pächters kaufte die Liegenschaft. Ein grosser Glücksfall, meint Bruno Born. Es sei aber immer die Absicht des Vereins gewesen, das Restaurant weiter zu verkaufen. Mit dem Verein wäre es nicht möglich gewesen, die anstehenden Investitionen zu tragen.